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Berlin: Im Restaurant von Herrn Hitler

Orte und Unorte der Nazis in Berlin.

Wissen Sie, wo Hitlers Halbbruder Alois in Berlin ein Restaurant betrieb, das ein angesagter Nazi-Szenetreff war? Und wo Cioma Schönhaus Pässe fälschte, um Berliner Juden die Flucht zu ermöglichen? Wo saß in Berlin der Volksgerichtshof, in dem Hetzrichter Freisler seine Todesurteile fällte? Das Buch „111 Orte in Berlin auf den Spuren der Nazi-Zeit“ gibt darauf Antwort. Der Band versammelt Schauplätze des Verbrechens und des Widerstands. Viele Nazi-Unorte sind bekannt, an anderen Adressen läuft man vorbei und ahnt nicht, was sich früher dort abgespielt hat – das reicht von Kellern, wo nach der Machtübernahme Regimegegner gefoltert wurden, bis zur Fahnenfabrik, die viel Geld mit der Produktion von „Judensternen“ verdiente, oder dem Zeughaus, dem heutigen Deutschen Historischen Museum, wo 1943 ein Attentat auf Hitler scheiterte. Oberstleutnant von Gersdorff sollte am 21. März, dem „Heldengedenktag“, Hitler durch eine Ausstellung führen und wollte sich dabei mit ihm in die Luft sprengen. Der Plan misslang, weil Hitler überraschend das Zeughaus verließ.

Der Autor Paul Kohl führt die Leser aber nicht nur an Orte des Grauens, sondern auch dahin, wo mutige Menschen Zivilcourage bewiesen haben. Nachzulesen sind viele kleine Geschichten und Porträts von Tätern und stillen Helden. Gerd Nowakowski







— Paul Kohl:
111 Orte in Berlin auf den Spuren der Nazi-Zeit. Emons Verlag, Köln. 240 Seiten, Fotografien von Nadia Boegli, 14,95 Euro

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