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Berlin: Im Sand des Lächelns

Die vergänglichen Skulpturen an der East-Side-Gallery sind zum Publikumsmagneten geworden

Bei diesen Kunstwerken kommen selbst passionierte Strandburgenbauer aus dem Staunen kaum heraus. Heiligenfiguren mit Gesichtern, auf denen man ein entrücktes Lächeln sehen kann. Türme und Steine so solide, als seien sie aus Beton. Skulpturen wie aus Marmor gemeißelt. Die zwölf großen Sandplastiken, die derzeit beim „Sandsation“Festival hinter der East-Side-Gallery (Mühlenstraße) zu sehen sind, sind eine der großen Attraktionen der Stadt. Tausende von Besuchern bewunderten alleine am Wochenende die feinziselierten Figuren und Formen aus Sand und Wasser; vorm Einlass waren 20 Minuten Wartezeit die Regel. Noch bis zum 20. Juli sind die vergänglichen Kunstwerke zu bewundern.

Besonders beliebt beim Publikum ist eine etwa acht Meter hohe Pyramide mit dem Titel „Faces of Berlin – Gesichter einer Stadt“. Auf einem Turm sandiger Dominosteine drängeln sich Kletterer und Kartenspieler, Berliner Türme und Brücken, ein Trabi und eine Coladose, alles bis ins letzte Detail von sieben Sandkünstlern – Carver genannt – aus Spezialsand nachgebildet.

Daneben zeigen zehn weitere Künstler ihr Können. Der Däne Peter Bush Jensen hat einen vier Meter hohen babylonischen Turm aus Buchstaben errichtet. Der Inder Sudarsan Pattnaik hat den Hindu-Gott Ganeesh auf eine Seereise geschickt, umspült von perfekt geformten Sandwellen. Und Sandskulpturen-Weltmeister Pavel Zadanouk hat einen nackten Schlachter porträtiert – wofür er am Sonntag den ersten Preis der Festival-Jury bekam. Während sich an diesen Kunstwerken vorwiegend erwachsene Sandfans erfreuen, kommt bei „Sandsation“ auch der Nachwuchs zum Zuge: Am Ende der Ausstellung lädt eine Sandkiste Kinder zum Selber-Carven ein.lvt

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