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IM ZWIELICHT: Ehrenwerte Herren oder Wegbereiter der Nazis?

Heinrich von Treitschke, Zeitgenosse Bismarcks, war Publizist und Geschichtsprofessor an der Berliner Universität. Von 1871 bis 1884 saß er im Reichstag, zunächst für die Nationalliberalen, danach als Parteiloser.

Heinrich von Treitschke

, Zeitgenosse Bismarcks, war Publizist und Geschichtsprofessor an der Berliner Universität. Von 1871 bis 1884 saß er im Reichstag, zunächst für die Nationalliberalen, danach als Parteiloser. Seine Schrift „Unsere Aussichten“ (1879) löste den Antisemitismusstreit aus. Treitschke bezeichnete das Judentum als rückständig und für das Vaterland gefährlich. Die Juden sollten sich assimilieren und ihre kulturellen Wurzeln abstreifen. In dem Aufsatz fällt der Satz: „Die Juden sind unser Unglück.“ Das Diktum wurde später im NS-Hetzblatt „Der Stürmer“ wiederbelebt.

Paul von Hindenburg wurde als Sieger der Schlacht von Tannenberg in Ostpreußen (1914) gerühmt. 1925 wurde er Reichspräsident. Am 30. Januar 1933 ernannte er Hitler zum Reichskanzler, ein Jahr später starb er. Laut Wikipedia war Hindenburg ehemals Ehrenbürger von 3824 deutschen Städten und Gemeinden. In der Weimarer Republik wurde er als Nationalheld verehrt. Kriegsschiffe, ein Luftschiff, Schulen, Brücken und etliche Plätze und Straßen wurden nach ihm benannt. Fast alle Hindenburgschulen sind inzwischen verschwunden, aber in Stadtplänen ist der General immer präsent. In Stuttgart wurde 2010 seine Ehrenbürgerschaft gestrichen. Eine besondere Stellung nimmt die Bahnverbindung nach Sylt ein, der Hindenburgdamm. Die Bahn als Eigentümerin lehnt eine Umbenennung bislang ab. Der Hindenburgdamm sei „längst ein Markenzeichen“, ganz unabhängig von der historischen Person.loy

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