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Berlin

© ddp

Image-Kampagne: Senat hat seinen Berlin-Slogan gefunden

Mit Millionenaufwand wird seit letztem Jahr ein flotter Spruch für die Hauptstadt gesucht. Herausgekommen sind offenbar zwei Worte: Lockt "be berlin" wirklich Investoren und Touristen in die Stadt?

Die Suche nach einem neuen Slogan zur nationalen und internationalen Vermarktung Berlins ist offenbar vorbei. Noch ist nichts offiziell, doch Informationen der "Berliner Zeitung" zufolge will der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am 11. März eine positive Botschaft verkünden - und die lautet einfach nur "be berlin" - "Sei Berlin". Bis zu dem genannten Termin sollte der neue Spruch geheim bleiben.

Die Marketingkampagne wird zunächst lokal starten, dann bundesweit- und schließlich international für Berlin werben. Dabei sollen die Berliner in einem ersten Schritt ihre Stadt als eine positiv-dynamische, kreative Metropole begreifen, auf die sie stolz sind. Dieser Schwung fürs Image könnte sich dann auch in Deutschland und schließlich im Rest der Welt ausbreiten, hofft man im Senat. Vorgesehen sind offenbar Plakate und Flyer, aber auch spezielle Berlin-Events. Das Land Berlin stellt dem Bericht zufolge für die Kampagne bis 2009 insgesamt 10,6 Millionen Euro bereit.

Großer Ideen-Andrang bei der Ausschreibung

Ursprünglich sollte die neue Dachmarke für die Hauptstadt schon im letzten November an den Start gehen, doch die Beratungen des so genannten Berlin Boards zogen sich hin. Ungefähr 300 Werbeagenturen und viele Kreative aus Berlin und von außerhalb hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. Zwölf Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Stadtentwicklung und Kultur haben die Ideen gemeinsam mit Senatsvertretern begutachtet.  Leiter des Berlin Boards kein Geringerer als der Regierende Bürgermeister selbst.

Im Vorfeld der Entscheidung hatten sich auf viele Leser von tagesspiegel.de an der Debatte beteiligt. Viele Zuschriften ließen ein Augenzwinkern zu einem bekannten Ausspruch Wowereits erkennen, so etwa: "Wir sind Berlin - Arm aber sexy". Auch der inzwischen weltbekannte Eisbär Knut inspirierte - "Bärlin zum KNUTschen".

Zwei Kampagnen sollen für Berlin werben

Die Image-Kampagne des Berliner Stadtmagazins "zitty" machte Berlin unter anderem zur "Stadt der Begegnung" und untermalte ihr Motto mit Motiven wie dem Mauer-Graffiti, das den Bruderkuss zwischen Erich Honecker und Leonid Breschnew zeigt. Das Magazin zeigte unter dieser Überschrift allerdings auch einen Polizisten, der einen Demonstranten in Schach hält. Ähnlich ironisch versteht sich der "zitty"-Slogan "Berlin. Wir können alles. Nur nix richtig". Hier zeigte die Redaktion ein Bild des Hauptbahnhofs mit dem umstrittenen verkürzten Dach.

Neben der Kampagne "be berlin", die der "Berliner Zeitung" zufolge von der Stadtmarketinggesellschaft Partner für Berlin betreut wird, ist allerdings noch ein weiterer Berlin-Slogan aktiv: Seit Herbst letzten Jahres wirbt die Berlin Tourismus Marketing GmbH mit einem Spruch von Fußball-Fans, der auch für Kulturtouristen interessant sein soll: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin". Auch hier springt der Senat mit Geld ein: In diesem und im nächsten Jahr sollen jeweils 2,5 Millionen Euro fließen, schreibt die "Berliner Morgenpost".

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