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Berlin: Immer mehr Fluthelfer aus Berlin packen mit an

Hunderte Polizisten, Feuerwehrleute und Mitarbeiter des THW helfen in Magdeburg und Dresden / Auch Wowereit ruft zu Spenden auf

In den überfluteten Gebieten in Deutschland werden immer mehr Helfer aus Berlin eingesetzt. Neben 260 Polizisten, die in Dresden helfen, fuhr am Donnerstag ein Trupp von 120 Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr mit 20 Fahrzeugen nach Magdeburg. Inzwischen kamen zahlreiche Eltern der Frühgeborenen, die am Donnerstag aus Dresdener Kliniken nach Berlin gebracht worden waren (wir haben berichtet), nach Berlin, um bei ihren Kindern zu sein. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und zahlreiche Verbände haben zu Spenden für die Hochwasseropfer aufgerufen.

Zu den Helfern aus Berlin und Brandenburg gehören auch 326 Angehörige des Technischen Hilfswerks. Sie sind an rund einem Dutzend bereits überfluteter oder vom Hochwasser bedrohter Ortschaften eingesetzt. Nach Auskunft des Berliner Landesverbandes übernehmen sie Transportaufgaben, stellen die Stromversorgung sicher und sind für die reibungslose Kommunikation unter den Rettern verantwortlich.

Die 120 Freiwilligen Feuerwehrleute aus Berlin sind in Magdeburg mit der Sicherung eines zwei Kilometer langen Deichstücks beschäftigt. Weitere 120 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr stehen nach Auskunft eines Feuerwehrsprechers bereit, um im Notfall nach Wittenberge/Brandenburg abzurücken. Als eiserne Reserve stünde dann noch ein dritter Trupp von rund 100 Feuerwehrleuten mit Fahrzeugen bereit. Erst wenn diese Kontingente nicht ausreichten, müssten Berufsfeuerwehrleute in die Überschwemmungsgebiete geschickt werden. Weit über 10 000 Bundeswehrsoldaten helfen bei dem Kampf gegen die Flut. Wieviel von ihnen aus Berlin stammen, konnte das Verteidigungsministerium in Tiergarten gestern allerdings nicht sagen.

Seit gestern morgen treffen nach und nach die Eltern der im Virchow-Klinikum behandelten Frühchen aus Dresden ein. Das Klinikum bringt die Eltern kostenlos in der Nähe der kleinen Patienten unter. Auch die Verpflegung übernimmt das Krankenhaus. „Wir haben genug Platz, um alle Eltern der elf Neugeborenen unterzubringen“, sagte Klinikumssprecher Christoph Abele. Noch könne man nicht absehen, wie viele Väter und Mütter kämen. „Sie müssen sich nicht vorher anmelden.“ Der „Förderverein für frühgeborene Kinder“ kümmere sich um die Angehörigen, die jetzt viele Sorgen auf einmal hätten. Viele Berliner Verbände und Organisationen haben ihre Mitglieder zu Spenden aufgerufen. Die Berliner Zahnärzte sammeln für ihre Kollegen in den Hochwassergebieten. „Gerade im Osten der Republik haben viele Kollegen nach der Wende in ihre Praxen Tausende investiert“, sagt Brigitte Dohlus, Sprecherin der Berliner Zahnärztekammer. Einige hätten nun alles verloren. (Stichwort „Hochwasserhilfe“, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Kto: 000 4444 000, BLZ: 250 906 08) Die Berliner Wohnungsbaugesellschaften wollen für die betroffenen Bewohner von Genossenschaftshäusern in Sachsen spenden. (Kto: 800 350 100, Commerzbank, BLZ: 850 400 00). Der Berliner Einzelhandelsverband und die Handwerkskammer planen nächste Woche Hilfsaktionen; der Catering-Service „Moviecat“ fährt diesen Samstag mit einer mobilen Küche nach Dresden, um dort 2000 Essen im Krisengebiet zu verteilen. Auch der Türkische Bund rief seine Mitglieder zu Spenden auf. Rund 50 Anrufe gehen zur Zeit täglich beim Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen ein, das Auskunft über die Seriosität von Spendenorganisationen gibt. „Mit Sicherheit werden es in den nächsten Tagen mehr“, sagte Geschäftsführer Burkhard Wilke. Die Bereitschaft zu helfen, sei groß. akl/I.B./weso

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