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Berlin: Immer mehr Frauen zeigen Angriffe an Anti-Gewalt-Initiative läuft seit 2002

PDSFrauensenator Harald Wolf fordert die hier lebenden Muslime auf, die Diskussion über die Strafbarkeit von Zwangsehen auch in ihren Kreisen „bis in die Moscheen hinein“ zu führen. „Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen muss akzeptiert werden.

PDSFrauensenator Harald Wolf fordert die hier lebenden Muslime auf, die Diskussion über die Strafbarkeit von Zwangsehen auch in ihren Kreisen „bis in die Moscheen hinein“ zu führen. „Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen muss akzeptiert werden. Es gibt keine Toleranz für so genannte Ehrenmorde“, sagte Wolf am Dienstag bei der Vorstellung eines Zwischenberichts zur Bekämpfung häuslicher Gewalt. Der jüngste Mord an der 23-jährigen Türkin Hatun Sürücü zeige, dass die Notwendigkeit des 2002 verabschiedete Aktionsplans „traurige Aktualität“ habe.

Immer mehr Frauen wehren sich gegen häusliche Gewalt: Die Zahl der Anzeigen stieg von 10 371 Fällen im Jahr 2003 auf mehr als 12 800 im vergangenen Jahr. 2002 waren es noch rund 7500 Anzeigen. Durch das erweiterte Allgemeine Schutz- und Ordnungsgesetz kann die Polizei seit 2003 Gewalttäter aus der Wohnung verweisen. Im vergangenen Jahr mussten 1175 gewalttätige Personen die Wohnung verlassen, 2003 waren es 1036. In „weit über 90 Prozent“ aller Fälle sind die Täter Männer, sagte Wolf.

Durch das Gewaltschutzgesetz können sich die Opfer häuslicher Gewalt außerdem an das zuständige Amtsgericht wenden, um per richterlichem Beschluss dem Täter zu untersagen, in die Nähe der Wohnung zu kommen: Eine Familienrichterin steht über die Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt (BIG-Hotline unter Telefon 611 03 00) als Ansprechpartnerin zur Verfügung. sib

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