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Immobilien: Estrel baut Kongresshalle für 10.000 Gäste

Vor fast zwei Jahren hatte der Senat die Planung noch gestoppt. Jetzt soll doch ein weiteres Kongresszentrum gebaut werden - aber ohne das zunächst geplante Einkaufszentrum.

Wieder hegt das Estrel-Hotel Erweiterungspläne: Gebaut werden soll ein weiteres Kongresszentrum. Vor fast zwei Jahren waren die Pläne wegen der Einwände der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zurückgezogen worden. Die Behörde störte sich an den in dem Zentrum geplanten Einzelhandelsflächen und wies den Bezirk an, das Projekt nicht zu genehmigen. Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) schäumte damals vor Wut. Nun will das Estrel in abgespeckter Form bauen, ohne das umstrittene Shoppingcenter. „Die Kuh ist vom Eis, ein Gewinn für Neukölln, für die Stadt“, sagte Buschkowsky am Dienstag.

„Wir wissen, dass wir bauen werden“, teilte Estrel-Sprecherin Mihaela Djuranovic mit. Genaue Informationen, etwa Kosten und Termine des Projekts Estrel-Parc an der Sonnenallee, könne man aber noch nicht genau nennen. Das Bauwerk soll nach wie vor auf der gegenüberliegenden Straßenseite entstehen.

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hatte vor zwei Jahren gefordert, statt der geplanten 12 500 Quadratmeter Einzelhandelsflächen dürfte nur ein Zehntel davon genehmigt werden, da die Ladenflächen am Estrel die Stellung der Geschäfte an der Karl- Marx-Straße schwächten. Buschkowsky konterte damals, die Sonnenallee habe noch nie zum Einzugsgebiet der Karl-Marx-Straße gehört. „Ohne die Ladenflächen ist das Projekt tot“, sagte Bauherr Julian Streletzky damals, der schon eine Millionensumme in die Planungen gesteckt hatte. Bezirk und Investor hatten auf Zusagen vertraut und waren auf den Senat nicht gut zu sprechen. Die Senatorin versicherte, gegen ein neues Tagungszentrum habe sie nichts, aber ein zusätzlich geplantes SB-Kaufhaus ziehe Käufer aus der Umgebung ab.

Nun ist das Projekt ohne Handelsflächen wiederbelebt worden, der Bauantrag soll demnächst eingereicht werden. Das Projekt sieht nach wie vor eine Halle vor, in der bis zu 10 000 Personen Platz finden können. Buschkowsky sagte, es freue ihn, dass der Investor seine Baupläne nicht aufgegeben und „der Senatsbürokratie ein Schnippchen geschlagen“ habe, auch wenn das Projekt jetzt von 80 auf 40 Millionen Euro abgespeckt sei. Aber ohne Einzelhandelsflächen habe sich der ursprünglich vorgesehene Bau nicht finanzieren lassen. Ein Kongresszentrum, wie es das Estrel-Hotel habe, müsse aber ständig auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Zahl der Übernachtungen werde durch den erweiterten Kongressbereich von 300 000 auf 500 000 steigen, die der Kongresse sich verdoppeln, rund 500 Arbeitsplätze würden neu geschaffen, sagte Buschkowsky.

Aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hieß es, grundsätzlich begrüße man das Projekt. Damit werde der Standort Neukölln gestärkt. C. v. L.

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