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Bilderbuchkulisse in Alt-Berlin. Die hübschen Häuserfassaden, antiken Straßenlaternen und Kopfsteinpflasterstraßen versetzen scharenweise Touristen in Verzückung.

© Doris Spiekermann-Klaas

Update

Immobilienmarkt: Mietpreise in Berlin ziehen weiter an

Einer neuen Studie zufolge sind die Mieten in beliebten Bezirken wie Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain stark gestiegen. Nur in Marzahn konnten Bewohner von sinkenden Mieten profitieren.

Von Fatina Keilani

Die Mieten in Berlin steigen unaufhörlich. Im Vergleich zum Vorjahr müssen Berliner bis zu 14 Prozent mehr für gemieteten Wohnraum bezahlen, sagte ein Sprecher des Immobilienportals „Immowelt“ am Mittwoch. Vor allem in angesagten Bezirken wie Mitte, Prenzlauer Berg oder Friedrichshain erhöhten sich die Mieten demnach deutlich. Den billigsten Wohnraum bekommt man derzeit im Stadtteil Marzahn.

Den Angaben zufolge stieg der Quadratmeterpreis bei Mietwohnungen in Mitte um neun Prozent auf elf Euro pro Quadratmeter, in Prenzlauer Berg um 14 Prozent auf 9,20 Euro und in Friedrichshain um 13 Prozent auf 8,10 Euro. Der Mieterverein bestätigte die Angaben im Grunde, sieht aber eher einen Anstieg um zehn Prozent bei Neuverträgen als realistisch an, bei bestehenden Verträgen um fünf Prozent. Marzahn ist laut „Immowelt“ der einzige Stadtteil, in dem die Mieten gesunken sind, nämlich um fünf Prozent auf 4,80 Euro pro Quadratmeter.

Mit der Entwicklung des Berliner Wohnungsmarkts wollte sich am Nachmittag auch der parlamentarische Bauausschuss befassen. Der Anstieg bei den Mietpreisen ist nämlich zum Teil dem Wegfall der Preisbindung bei Sozialwohnungen zu verdanken. Vermieter von Sozialwohnungen können die Mieten nun kräftig erhöhen und tun dies auch – vorrangig, um Mieter loszuwerden. Denn die können sich Quadratmeterpreise von bis zu 19 Euro nicht leisten und ziehen aus. Danach wird renoviert und neu vermietet. Dabei ist es rechtlich auch zulässig, missliebigen Bewohnern die Miete zu erhöhen, um sie loszuwerden und so anschließend die Mieterstruktur eines Hauses zu verändern.

Der Bauausschuss wollte am Mittwoch den Entwurf für ein neues Berliner Wohnraumgesetz, das der Senat vorgelegt hatte, diskutieren. Die Grünen kritisierten, speziell zur Frage der künftigen Miethöhen im sozialen Wohnungsbau regele das Gesetz nichts. Zum Thema sollten verschiedene Fachleute angehört werden, darunter Reiner Wild vom Mieterverein, Vertreter von Wohnungsverbänden und der Sprecher des Bündnisses Berliner Sozialmieter.

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