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Berlin: In der CDU wächst der Ärger über die Ex-Senatorin - Ihr wird mangelndes Stehvermögen vorgeworfen

Wenige Tage nach ihrem Rücktritt als Senatorin für Kultur und Wissenschaft zeigen sich CDU-Politiker zunehmend verärgert über das Verhalten von Christa Thoben. Die Probleme, mit denen die Senatorin konfrontiert war, seien zwar schwierig, aber lösbar gewesen.

Wenige Tage nach ihrem Rücktritt als Senatorin für Kultur und Wissenschaft zeigen sich CDU-Politiker zunehmend verärgert über das Verhalten von Christa Thoben. Die Probleme, mit denen die Senatorin konfrontiert war, seien zwar schwierig, aber lösbar gewesen. Die CDU-Hochschulexpertin Monika Grütters sagte: "In 100 Tagen lassen sich Probleme analysieren, aber nicht lösen." Von Thoben habe man mehr Stehvermögen erwartet. Uwe Lehmann-Brauns, kulturpolitischer Sprecher der CDU, sagte: "So macht man das nicht". Christa Thoben sei es nicht gelungen, "in Berlin anzukommen."

Unterdessen sucht der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen einen Nachfolger. In der CDU wird immer öfter der Name Christoph Stölzl genannt. Der frühere Direktor des Deutschen Historischen Museums und heutige Feuilleton-Chef der "Welt" sei ein geeigneter Kandidat, hieß es in Parteikreisen. Sicher ist, dass der von Thoben berufene Kultur-Staatssekretär Alard von Rohr sein Amt verlieren wird. Bereits kurz nach Bekanntwerden von Thobens Rücktritt gab es in der CDU Bestrebungen, den früheren Direktor der Deutschen Oper sofort abzuberufen. Nach Tagesspiegel-Informationen ist von Rohr, der erst Mitte Januar sein Amt angetreten hatte, soeben noch zum Beamten auf Lebenszeit ernannt worden. In kulturpolitischen Kreisen ist dies mit Verärgerung zur Kenntnis genommen worden. Alard von Rohr galt als Fehlbesetzung und ein Grund dafür, dass Christa Thoben erfolglos blieb.

Von Thobens Vorgänger Peter Radunski ist weiterhin keine Stellungnahme zu erhalten. Er wird wegen diverser Versprechungen mitverantwortlich an der Misere der Kulturpolitik gemacht. Der Unternehmer und Kulturmäzen Peter Dussmann hält "die typischen Berliner Intrigen" und "die ebenso typische Berliner Angst vor unpopulären Entscheidungen" für verantwortlich am Scheitern Thobens. In einem Tagesspiegel-Interview nannte er als wichtigste Eigenschaft des künftigen Senators: "Er müsste sich durchsetzen können".

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