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Berlin: In der Fabrik in Tegel wird es dann 500 neue Arbeitsplätze geben

Das Borsiggelände im Umbruch: Gestern wurde der Grundstein für ein neues Werk der Elektronikfirma Motorola gelegt. Für 69 Millionen Mark soll bis Ende 2000 ein Fertigungs- und Verwaltungsgebäudes auf dem Gelände entstehen.

Das Borsiggelände im Umbruch: Gestern wurde der Grundstein für ein neues Werk der Elektronikfirma Motorola gelegt. Für 69 Millionen Mark soll bis Ende 2000 ein Fertigungs- und Verwaltungsgebäudes auf dem Gelände entstehen. Das 48 000 Quadratmeter großen Areal wird dann 500 neue Arbeitsplätze beherbergen.

Mit dem Motorola-Bau soll das Gelände, auf dem bereits das Phönix Gründerzentrum und der erste Teil des Büroparks "Am Borsigturm" entstanden sind, zu einem Kompetenzzentrum für Funksysteme ausgebaut werden. Motorola hatte sich zu der Investition entschlossen, nachdem klar geworden war, dass das Unternehmen europaweit etliche Digital-Funk-Groß-Projekte unter anderem für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben realisieren wird. Außerdem baut Motorola Infrastrukturen für landesweite Funknetze auf. Die Firma setzt dabei den Berliner Standard Tetra für den professionellen digitalen Funk in Europa weiter durch.

Mit dem Grundstein für das Kompetenzzentrum setze Motorola konsequent auf die Stärken des Standortes Berlins, sagte der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU). Er sei zuversichtlich, dass noch offene Fragen beim Denkmalschutz und Grundstücksvertrag für das benachbarte Gebäude gelöst werden können. Einer baldigen Grundsteinlegung für die weiteren Bauabschnitte stehe dann nichts mehr im Wege.

Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) verwies darauf, dass die Investition mit Geldern der Wirtschaftsförderung unterstützt worden ist. Nach Übernahme der Berliner Produktion von Bosch durch Motorola vor zwei Jahren sei es Aufgaben gewesen, auch den hochwertigen "Berliner Standard Tetra" national wie international durchzusetzen - in Konkurrenz zu dem französischen System.

Seit der Akquisition des ehemaligen Betriebsfunkbereiches der Bosch Telecom GmbH im September 1997 hat die Motorola GmbH den Standort Berlin zum zentralen Ort für Forschung, Entwicklung und Produktion von Tetra-Geräten und Systemen in Europa ausgebaut. Mit dem neuen Gebäude auf dem Borsiggelände etabliert Motorola in Berlin sowohl das Kompetenzzentrum für Tetra-Systeme als auch für Funktelefonnetze und Smartcards. Erste Schritte im Bereich Smartcards wurden mit einem im Oktober angelaufenen Pilotprojekt gemacht. In Zusammenarbeit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) sollen "intelligente Karten" herkömmliche Fahrscheine ersetzen.

Motorola ist ein Konzern mit den Schwerpunkten Mobilkommunikation, Halbleiter und integrierte Elektroniklösungen. 1998 wurden weltweit mit 133 000 Mitarbeitern rund 29,4 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt. In Deutschland beschäftigt die Firma über 3700 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug im Vorjahr 4,2 Milliarden Mark.

kvo

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