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Berlin: In der Mitte

VON TAG ZU TAG Bernd Matthies seufzt ein wenig über Berlins große internationale Bedeutung Wir als Zaungäste der Weltpolitik stellen uns das ungefähr so vor: Da klingeln in Washington und im Nahen Osten die roten Telefone, wichtige Machthaber sind dran und beschließen, man müsse sich mal persönlich zusammensetzen. Alles klar, sagen dann beide Seiten, und wo?

VON TAG ZU TAG

Bernd Matthies seufzt ein wenig über Berlins große internationale Bedeutung

Wir als Zaungäste der Weltpolitik stellen uns das ungefähr so vor: Da klingeln in Washington und im Nahen Osten die roten Telefone, wichtige Machthaber sind dran und beschließen, man müsse sich mal persönlich zusammensetzen. Alles klar, sagen dann beide Seiten, und wo? Na, irgendwo in der Mitte, heißt es dann. Und zack, hat Berlin wieder jede Menge Ärger am Hals. So wie in zwei Wochen beim Berliner Treffen der US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Kureia. Wir wissen auf Anhieb: Das ist wieder was für die Sicherheitsstufe 1 mit Stern und Schulterband, für polizeiliche Großeinsätze und Sperrungen quer durch die Stadt. Als sie solche Sachen noch in aller Stille auf dem Petersberg bei Bonn abgewickelt haben, waren das für Berlin nur Fernsehbilder. Nun ist es alltägliche Belastung.

Ja, sie könnten all das sicher auch mal in Zürich oder Lissabon abwickeln. Aber wir in Berlin wollten immer schon Drehscheibe sein, nun sind wir es wenigstens diplomatisch. Und falls es mal einen Frieden in Israel gibt – warum sollte das nicht der Frieden von Berlin sein?

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