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Berlin: In der Tourismus-Champions-League rückt Berlin auf Platz vier vor

Hinter London, Paris und Rom - 1999 kamen mehr als vier Millionen GästeLothar Heinke Die für den Berlin-Tourismus Verantwortlichen freuen sich über die aktuellen Zahlen, wie sie gestern Günther Appel, der Chef des Statistischen Landesamtes, frisch aus dem Computer holte: Im vorigen Jahr kamen 4,17 Millionen Gäste aus dem In- und Ausland nach Berlin, 16,8 Prozent mehr als 1998. Die Zahl der Übernachtungen stieg von 8,3 Millionen auf 9,48 Millionen.

Hinter London, Paris und Rom - 1999 kamen mehr als vier Millionen GästeLothar Heinke

Die für den Berlin-Tourismus Verantwortlichen freuen sich über die aktuellen Zahlen, wie sie gestern Günther Appel, der Chef des Statistischen Landesamtes, frisch aus dem Computer holte: Im vorigen Jahr kamen 4,17 Millionen Gäste aus dem In- und Ausland nach Berlin, 16,8 Prozent mehr als 1998. Die Zahl der Übernachtungen stieg von 8,3 Millionen auf 9,48 Millionen. Berlin ist damit Deutschlands Städte-Reiseziel Nummer eins, hat als Besuchermagnet im europäischen Vergleich Madrid, Wien und Prag hinter sich gelassen und steht nun nach London, Paris und Rom an vierter Position.

"Berlin ist absolut trendy!", sagt Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner: Die Zahl der Übernachtungen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Prozent, das ist das Dreifache des deutschen Durchschnitts, der bei einem Plus von 4,6 Prozent liegt. Seit dem Regierungsumzug beobachten die Statistiker monatliche Zuwächse um bis zu 30 Prozent. Der "Sogeffekt", den die Hauptstadt ausübt, läßt den Geschäftstourismus steigen. Und wer nicht zur Arbeit, sondern zum Vergnügen kommt, sieht in Berlin - so Branoner - seine Erlebnisstadt, die Kultur- oder Einkaufsmetropole. "Bei jungen Leuten haben wir das Image eines europäischen New York." Bei alldem ist der Wirtschaftsfaktor des Tourismus unbestritten: Jeder Gast läßt im Durchschnitt 300 Mark hier, die Umsätze, die der Tourismus bewirkt, liegen bei etwa 7,7 Milliarden Mark pro Jahr. 50 000 Arbeitsplätze sind vom Tourismus abhängig. Wolfgang Branoner lässt den Zweig weiter boomen - "wenn wir unsere Chancen richtig nutzen, uns als Ausbildungszentrum rund um den Tourismus etablieren und ein verkehrliches Leitsystem schaffen, könnten in den nächsten fünf Jahren 30 000 neue Arbeitsplätze entstehen und der Umsatz auf 16 Milliarden Mark steigen."

Um mehr Gäste kümmert sich die Berlin Tourismus Marketing-Gesellschaft BTM. Deren Geschäftsführer Hanns Peter Nerger rechnet in diesem Jahr mit einem Zuwachs von jeweils sieben Prozent bei Ankünften und Übernachtungen. Berlin hat momentan 58 500 Hotelbetten. 1999 waren 6 100 hinzu gekommen, dennoch erreichte die Bettenauslastung mit 47,1 Prozent den höchsten Wert seit 1993. Die meisten Gäste kamen, wie jedes Jahr, aus dem Inland: 3,19 Millionen, das waren 18,5 Prozent mehr als 1998. Auch die Zahl der ausländischen Besucher hat sich mit 982 189 erhöht, um 7,7 Prozent. An erster Stelle stehen Gäste aus den USA (112 400), Großbritannien und Nordirland (knapp 100 000), Dänemark, Schweden und Italien. Die BTM ist mit dem ausländischen Gäste-Anteil von 23,5 Prozent nicht zufrieden und verstärkt ihre Aktivitäten auf den internationalen Märkten. So sollen noch mehr junge Leute, Kongressbesucher und amerikanische Fans von Marlene Dietrich anläßlich ihres 100. Geburtstages an die Heimatstadt der Diva gelockt werden. Und es wurmt Hanns Peter Nerger, dass 1999 in die Bayern-Metropole München wesentlich mehr Ausländer tourten als nach Berlin: "Sepplhose und Knödel bestimmen eben noch immer das deutsche Image im Ausland." Und dies müsste sich ja mal irgendwie ändern lassen...

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