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Berlin: In die grünen Berge fahren wir: Berliner buchen weiter

Gerd Locke, Reiseveranstalter in Steglitz, hat ein wenig Mitleid mit seiner Kundschaft. „Einige Gäste sitzen gerade in der Dachstein/TauernRegion und warten auf Schnee.

Gerd Locke, Reiseveranstalter in Steglitz, hat ein wenig Mitleid mit seiner Kundschaft. „Einige Gäste sitzen gerade in der Dachstein/TauernRegion und warten auf Schnee.“ In früheren Jahren hatte „Locke Tours“ noch deutsche Mittelgebirge im Programm. „Aber jetzt biete ich vor allem Norwegen an, das ist für Langläufer einfach viel sicherer.“ Tauwetter, grünbraune Pisten – die derzeit miserablen Wintersportbedingungen vor allem in den Mittelgebirgen sind für viele Berliner dennoch kein Grund, nun unverzüglich umzubuchen.

Viele scheinen angesichts eines günstigen Reisepreises sogar das Risiko in Kauf zu nehmen, mit Skiern über Steine zu schrappen. „Die Nachfrage ist immer noch sehr groß, vor allem nach Tschechien“, sagt Cathleen Berg vom Reisebüro im Kaufhof am Alex. Bis zu den Winterferien sind vier Wochen Zeit: „Die Leute hoffen, dass der Winter bis dahin einkehrt.“ Statt teurerer Ziele wie Schweiz oder Frankreich buchen etliche lieber das günstigere Österreich.

„Viele Snowboarder und Skifahrer regeln ihren Urlaub bereits ein gutes halbes Jahr vorher, und buchen sicherheitshalber in Gletschergebieten“, sagt eine Mitarbeiterin von Karstadt Hermannplatz. Deswegen auch hier: „Keine panikartigen Stornierungen.“ Viele Berliner wollen ohnehin lieber in die Sonne, gerne auf die Kanaren, und nach Ägypten – trotz der Kriegsgefahr. Derzeit liegt wieder Thailand im Trend: Auch eine 39-jährige Karstadt-Kundin aus Neukölln hat sich Prospekte eingesteckt. „Zwei Wochen dort kosten ja nicht viel mehr als ein Winterurlaub im Ostsee-Ferienhaus.“

Strahlender Sonnenschein, beste Schneeverhältnisse - es gibt sie tatsächlich noch. Im italienischen Bormio, dort hat Sven Suttner von „Prima Klima Reisen“ aus Schöneberg gerade Neuankömmlinge aus Berlin begrüßt. „Da tut es mir in der Seele weh, wieder zurück nach Hause zu fahren.“ kög

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