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Berlin: In die Spree – o je

Rund ums Badeschiff in Treptow wird der erste europäische Flussbadetag gefeiert

Wer weiß schon, dass Brustschwimmen und Wellenbad in Berlin erfunden wurden? Dass es an der Spree einmal 50 Flussbäder gab? Historische Details wie diese erfahren die Besucher des ersten europäischen Flussbadetages am heutigen Sonntag. Ab 13.30 Uhr bis in die späte Nacht gibt es rund um das Badeschiff vor der Arena an der Treptower Eichenstraße 4 volles Programm: Ausstellungen und Kinderkostümfest, Modellbootvorführungen und Taucherpräsentationen, Wassermusik und Theater, Podiumsdiskussionen und Party mit DJs am Wasser.

Wie gesagt: Im und um das Badeschiff herum, denn beim „Europäischen Flussbadetag“ ist der Name (noch) nicht Programm. Nur am Ausfluss aus dem Müggelsee besitzt die Spree derzeit BadegewässerQualität, sagt Mitveranstalter Ralf Steeg vom Projekt „Spree 2011“. Ab dem Klärwerk Münchehofe muss man draußen bleiben, da sich Badende die Spree mit allzu vielen Kolibakterien teilen würden. Deshalb müssen sich die Berliner – im Gegensatz zu anderen Flussstädten in den zehn teilnehmenden Ländern – mit einem Sprung in den Badecontainer begnügen. An einem schönen Tag breiten bis zu 3000 Gäste auf der Steganlage ihr Laken aus. Und da ein leicht bewölkter, aber freundlicher Sonntag erwartet wird, muss man sich wohl auf eine Warteschlange an der Kasse einstellen.

Drei Euro Eintritt zahlen Erwachsene, Kinder bis 10 Jahre kommen gratis rein – und abends sind sie mit Sicherheit bettreif. Ab 13.30 Uhr können die Gäste mit Bikini und Boxershorts in einer Ausstellung unter anderem erfahren, warum die Spree auf ihrem Weg durch Berlin 28 Tage braucht. Die Verschmutzungsquellen werden ebenso erläutert wie das Projekt 2011, bei dem Becken das verdreckte Wasser aus der Kanalisation abfangen sollen. Um 14 Uhr erfolgt dann der symbolische „Big Jump“ – deutschlandweit springen bei 90 Ufer- und Badepartys Schwimmer für sauberere Flüsse ins Wasser.

Für den politischen Nachdruck sprechen Bezirksbürgermeisterin Cornelia Reinauer (PDS) und – für Paris, Berlins Partnerstadt an der Seine – ein Vertreter der Französischen Botschaft. Um 19 Uhr führen Experten zurück in die Eiszeit, erläutern alles zum Stadtklima, und um 20.30 Uhr beginnt eine Podiumsdiskussion. Ab 22 Uhr legen DJs auf. Und damit die Berliner vor lauter Begeisterung nicht doch in die Spree springen, sind Ordner und DLRGler im Schwimmsuit mit Megafon im Einsatz. kög

Mehr Infos zum Flussbadetag:

www.spree2011.de, www.duh.de

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