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Berlin: In drei bis vier Jahren ist Baubeginn

Senatorin Junge-Reyer setzt auf Ideenwettbewerb

Wie lange wird die Entwicklung in Tempelhof dauern?

Zunächst geht es darum, die Grundstücksfragen zu klären und die Nutzung des Gebäudes zu definieren. Das ist wichtig, denn von dem Gebäude geht der Impuls für die gesamte Entwicklung aus. Parallel dazu rufen wir dazu auf, weitere Ideen zu entwickeln und vorzustellen.

Das haben Sie doch bereits mit Ihrem Online-Dialog getan.

Jetzt wollen wir aber nicht nur Ideen, sondern konkrete Projektvorschläge bekommen, also Ideen, die auch finanzierbar sind und für die es einen konkreten Betreiber oder Nutzer gibt. Später wollen wir städtebauliche Wettbewerbe ausloben und Verträge schließen.

Wann werden sich die ersten Baukräne auf dem Flugfeld drehen?

Das hängt von den Ergebnissen ab, ich rechne mit einem Baubeginn in drei bis vier Jahren. Die Nutzung des Hauptgebäudes wird aber viel früher beginnen.

Sie selbst haben eine internationale Bauausstellung (IBA) ins Gespräch gebracht. Was könnte die bringen?

Sie ist von herausragender Bedeutung, um zum Beispiel Konzepte für eine ökologische Stadtentwicklung zu erstellen oder Grundlagen für eine solare Energienutzung zu schaffen. Es geht dabei nicht nur um Fragen der Architektur . . .

. . .wie das bei der IBA in Kreuzberg Ende der achtziger Jahre noch der Fall war . . .

. . . genau. Ich glaube, es gibt modernere Formen der IBA, die uns Antworten liefert auf Fragen des generationsübergreifenden Wohnens, der Ökologie und klimaschonenden Bauens. Denkbar ist auch eine landschaftsplanerische Ausstellung.

Wie in München-Riem, wo 2005 eine Bundesgartenschau stattfand?

Ja, sie muss aber mehr sein als eine Leistungsschau des Gärtnerhandwerks und neue Ideen liefern.

Tempelhof wird ein großes Entwicklungsgebiet. Damit hat Berlin in der Vergangenheit (Wasserstadt Spandau, Alter Schlachthof) schlechte Erfahrungen gemacht. Wie wollen Sie verhindern, dass sich ein Milliarden-Flop wiederholt?

Wir gehen in Tempelhof von ganz anderen Voraussetzungen aus. Damals glaubten alle an eine Bevölkerungsexplosion und bauten Straßen und Wohngebiete in Erwartung dessen, was noch kommt. Jetzt wissen wir sehr genau, wie groß der Bedarf an Wohnen und Gewerbe in der Innenstadt ist.

Bei der Erschließung wird der Senat aber auch hier in Vorleistung gehen müssen.

Wir werden sie aber projektweise, immer an der Nachfrage orientiert, vorantreiben. Wir haben heute eine andere Planungs- und Finanzierungskultur.

Wenn Berlin die Flächen vom Bund kaufen muss: Wie viel ist dem Senat die Tempelhofer Freiheit Wert?

Zunächst müssen die anstehenden Wertermittlungen zeigen, was die Liegenschaften kosten. Es ist jedoch klar: Wir kaufen nicht um jeden Preis.

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