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Berlin: In eigener Sache Dokumente geklaut

Bewährungsstrafe für Justizbeamtin

Erst ärgerte sich die Justizbeamtin über einen Polizisten und beleidigte ihn, dann wurde sie kriminell in eigener Sache: Die damals bei der Staatsanwaltschaft beschäftigte Thekla E. ließ Akten in eigener Sache verschwinden. Vor dem Amtsgericht Tiergarten sprach die 48Jährige gestern von einem „Versehen“, von Aktenbergen und Schikanen durch ihre Vorgesetzte. Außerdem schob sie die Sache auf Depressionen und eine „Angsterkrankung“, die dann auch zu ihrer vorzeitigen Pensionierung geführt hätten.

Es ging um eine Geldstrafe von zwanzig Tagessätzen zu jeweils 40 Mark, die 1999 gegen die Frau verhängt worden war. Doch die damalige Justizbeamtin zahlte nicht. Als Haft drohte, verschwand plötzlich ein Schreiben eines ihrer Kollegen über die gescheiterte Zwangseintreibung. Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung der Frau fand man zwar nicht das gesuchte Papier, dafür aber eine gegen die Beamtin gerichtete Dienstaufsichtsbeschwerde. Aus Sicht der Richterin nahm die Frau beide Dokumente gezielt an sich. Wegen Verwahrungsbruchs erhielt sie eine zehnmonatige Bewährungsstrafe. K. G.

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