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Berlin: In sieben von acht Kompetenzfeldern liegt die CDU vorn, der SPD trauen die Wähler nur in der Sozialpolitik mehr zu

Nur jeder dritte Berliner (35 Prozent) ist mit der Arbeit des Senats zufrieden. Im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern ist das ein schlechter Wert, aber seit Juni 1999 (26 Prozent) stieg die Zufriedenheit der Berliner Bürger immerhin um neun Prozentpunkte.

Nur jeder dritte Berliner (35 Prozent) ist mit der Arbeit des Senats zufrieden. Im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern ist das ein schlechter Wert, aber seit Juni 1999 (26 Prozent) stieg die Zufriedenheit der Berliner Bürger immerhin um neun Prozentpunkte. Das bessere Ansehen der Landesregierung wird nach Einschätzung des Meinungsforschungsinstituts Infratest / dimap aber "nur von der CDU getragen".

Bei einer Umfrage Ende September zeigten sich 46 Prozent der Befragten mit der Arbeit der CDU, aber nur 19 Prozent mit der Politik der SPD zufrieden. "Der SPD gelingt es offenbar weit weniger als der Union, ihre Regierungsarbeit positiv zu vermitteln", so die Einschätzung der Meinungsforscher. Die Oppositionsparteien kommen allerdings auch nicht besser weg als die Sozialdemokraten: Mit der Politik der Grünen sind derzeit nur 21 Prozent und mit der PDS 19 Prozent zufrieden. Vor allem "Rot-Grün" ist in der Wertschätzung der wahlberechtigten Berliner seit Jahresbeginn stark abgerutscht: Die SPD von 41 auf 19 Prozent, die Grünen von 34 auf 21 Prozent.

Bei der Frage, welcher Partei am ehesten zugetraut wird, die Zukunftsprobleme Berlins zu lösen, zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Christdemokraten stehen - nicht nur in den West-Bezirken (47 Prozent), sondern auch in den Ost-Bezirken (38 Prozent) - mit weitem Vorsprung an erster Stelle. Der SPD wird noch am ehesten zugetraut, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen (31 Prozent), gefolgt von der CDU (25 Prozent) und der PDS (20 Prozent). Aber in allen anderen Belangen trauen die Wähler den Christdemokraten deutlich mehr zu als den Sozialdemokraten. 60 Prozent sind zum Beispiel der Meinung, dass die CDU am ehesten den Wirtschaftsstandort Berlin sichern kann, sogar 40 Prozent der SPD-Wähler sehen diese Aufgabe bei der CDU besser aufgehoben.

Der SPD messen nur 17 Prozent der Wahlberechtigten wirtschaftspolitische Kompetenz zu, obwohl SPD-Spitzenkandidat Walter Momper die Wirtschaftspolitik im Wahlkampf zur "Chefsache" erklärt hatte. Deutliche Kompetenzvorsprünge hat die CDU auch bei der Kriminalitätsbekämpfung, der Bildungs- Beschäftigungs- und Verkehrspolitik. Selbst bei der "Geichstellung von Ost und West" und in der Ausländer- und Umweltschutzpolitik konnten sich die Christdemokraten vor der SPD platzieren.

Trotz der klaren Kompetenzvorsprünge der CDU bleibt der Umweltschutz eine Domäne der Grünen. 46 Prozent der Befragten trauen Bündnis 90/Die Grünen am ehesten zu, eine gute Umweltpolitik zu machen, mit weitem Abstand gefolgt von der CDU und der SPD. Gute Werte erreichen die Grünen auch in der Verkehrs-, Ausländer- und Asylpolitik. "Gerade in den für eine Großstadt bedeutsamen Bereichen wird den Grünen über die eigene Anhängerschaft hinaus Kompetenz zugeschrieben", sagen die Meinungsforscher.

Der PDS wird über ihre eigene Wählerschaft hinaus zugute gehalten, sich für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung von Ost und West besonders kompetent einzusetzen. Im Ostteil der Stadt gilt die PDS in beiden Politik-Bereichen sogar als "die fähigste Partei".

za

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