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Infektionen: Norovirus-Winterepidemie rollt an

Im dritten Jahr in Folge erlebt Deutschland eine winterliche Norovirus-Welle. Auch in Berlin nimmt die Zahl der Infektionen zu. Die ansteckende Magen-Darm-Erkrankung gefährdet vor allem Kinder und alte Menschen.

Die Novovirus-Erkrankungen haben in Deutschland in den vergangenen Wochen wieder deutlich zugenommen. Das Robert-Koch-Institut warnt vor einer erneuten Winterepidemie im dritten Jahr in Folge. Das Infektionsniveau dieses Jahres schätzen die Wissenschaftler zwischen den beiden vergangenen Jahren ein: In der laufenden Saison wurden 42.714 Erkrankungen gemeldet, das sind zwar 43 Prozent weniger als zum selben Zeitpunkt im vergangenen Winter, aber rund 60 Prozent mehr als 2006/2007. Die Verbreitung des Virus erreicht meist im Januar und Februar ihren Höhepunkt. Eine steigende Tendenz weisen auch die Zahlen in Berlin auf. In der ersten Kalenderwoche 2009 wurden 231 Fälle gemeldet, gegenüber rund 215 wöchentlichen Fällen im Dezember.

Das Virus verursacht plötzliches Erbrechen und Durchfall. Es schlägt schnell zu und kann den Körper zwischen zehn Stunden und drei Tagen außer Gefecht setzen. Gefährlich ist die Krankheit vor allem für Kleinkinder und alte Menschen. Im Winter 2006/2007 starben in Deutschland 52 Menschen in Folge von Norovirus-Erkrankungen.

Schwunghafter Anstieg auch in Amerika

Gegen Noroviren gibt es keine Impfung und auch kein Medikament, nur die Symptome können behandelt werden. Übertragen wird der Erreger durch direkten Kontakt zu Erkrankten, aber auch über verschmutzte Flächen wie Waschbecken und Türklinken. Das Virus kommt in den Ausscheidungen der Erkrankten vor. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Isolierung der Betroffenen sowie sorgfältige Hände- und Toilettenhygiene. Insbesondere in Krankenhäusern, Altenheimen und Kindertagesstätten kann die Verbreitung des Virus ein erhebliches Ausmaß erreichen. Aber auch in Privathaushalten können Hygienemaßnahmen wie Händewaschen das Infektionsrisiko senken.

Die Ursache für den schwunghaften Anstieg der Erkrankungen ist noch unklar. Die Infektionen treten das ganze Jahr auf, häufen sich aber im Herbst und Winter. Auch in europäischen Nachbarländern sowie in Amerika wurde eine Zunahme des Norovirus in den vergangenen Monaten registriert. (goe)

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