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Berlin: Info-Box: Fassadenteile im Internet zu ersteigern

Ein Stück Info-Box gefällig? Wie wäre es mit einer der roten Fassaden-Platten als Raumteiler, als Tischplatte, als Wandschmuck oder als Willkommensgruß im Vorgarten?

Ein Stück Info-Box gefällig? Wie wäre es mit einer der roten Fassaden-Platten als Raumteiler, als Tischplatte, als Wandschmuck oder als Willkommensgruß im Vorgarten? Die wettererprobten Fassadenteile sind vielseitig verwendbar und auf ihre Weise dekorativ. Und wer genau hinhört, dem können die Platten sicher auch Potsdamer-Platz-Anekdoten erzählen - von verwirrten Touristen, von kritischen Berlinern, die den Platz wachsen sahen, und von schwitzenden Bauarbeitern und Bauherren, die gegenüber der roten Kiste Erstaunliches hochzogen.

Seit gestern, zwölf Uhr, können 300 Fassadenteile über die Internetadresse www.tschuessinfobox.de ersteigert werden. Denn am 30. Dezember, wenn die Info-Box schließt und das Gelände bebaut wird, haben die roten Platten ausgedient. Rund acht Millionen Besucher, die Informationen zum Potsdamer Platz von der Planung bis zum heutigen Tag wollten, hat sie in den vergangenen fünf Jahren kommen und gehen sehen. 25 Kilogramm wiegen die Platten, sie sind 250 Zentimeter breit, 64 Zentimeter hoch, drei Zentimeter tief und haben seit gestern eine individuelle Nummer und ein Echtheits-Zertifikat.

Info-Box-Betreiber Dirk Nishen hofft auf einen Auktions-Erlös im sechsstelligen Bereich. Das Geld wird an den Verein "Gesicht zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland e.V." gehen. Vereinsvorsitzender Uwe-Karsten Heye war gestern, nachdem die Internet-Adresse freigeschaltet wurde, der Erste, der sein Gebot abgab: 500 Mark für Platte Nummer 300 und Dirk Nishen schlug etwas unbeholfen ("Meine erste Versteigerung") mit dem Hammer auf sein Rednerpult.

Mit den 500 Mark für Platte 300 ist das Mindestgebot von einer Mark großzügig überschritten ist. Knausrig dürfen Info-Box-Platten-Interessenten nicht sein. Nishen ist zuversichtlich: "Die Info-Box ist eine Architektur-Ikone." Er sieht die 300 Platten schon in Architektur-Büros hängen und in Werbe- und Designbüros stehen. Auch auf die Partner der Info-Box, zu denen Daimler-Chrysler und die Telekom gehören, zählt Nishen. Nicht zuletzt auf Privatleute, die ein Stück der "limitierten Edition" ersteigern und ihr eigen nennen möchten.

Wie ist man dabei? Unter www. tschuessinfobox.de auf "Versteigerung" klicken und das gewünschte Fassadenteil wählen. Es erscheint das aktuelle Angebot, die Erhöhungsschritte müssen mindestens zehn Mark sein. Jede Woche werden 16 Tafeln versteigert, bis zum Finale am 30. Dezember: Die Platten 001 bis 006, von Prominenten signiert, werden versteigert - auf der Abschiedsparty der Kiste und im Internet.

sjo

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