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Berlin: Infopanne bei Gammelfleisch: Fehler auf allen Ebenen

Im Gammelfleischskandal sind Fehler auf allen Ebenen gemacht worden. Sofort bei der Sicherstellung von 95 Tonnen Putenfleisch am 21.

Im Gammelfleischskandal sind Fehler auf allen Ebenen gemacht worden. Sofort bei der Sicherstellung von 95 Tonnen Putenfleisch am 21. September hätte die Lebensmittelaufsicht des Bezirks Mitte die Senatsverwaltung alarmieren müssen, teilten gestern Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher und ihre Vorgängerin, die jetzige Integrationssenatorin Heidi Knake- Werner (beide Linkspartei), mit. Auch das Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (ILAT) hätte Bescheid geben müssen, dass 19 der 25 von dem beschlagnahmten Fleisch gezogenen Proben zu beanstanden waren; in zwölf Fällen wurden Salmonellen nachgewiesen. Erst am 24. Oktober wurde das Fachreferat der Senatsverwaltung informiert, am 9. November gab dieses eine bundesweite und europäische Warnung heraus. Dabei versäumten es die Mitarbeiter, die Senatorinnen zu informieren. Diese erfuhren erst am vergangenen Freitag davon.

Nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung hat zu keinem Zeitpunkt eine gesundheitliche Gefährdung für die Berliner bestanden, auch wenn nach bisherigen Erkenntnissen vor der Beschlagnahmung weitere 42,6 Tonnen des aus Italien stammenden Putenfleisches in die Dönerproduktion gelangten. Heute will die Senatsverwaltung mit den beteiligten Institutionen ein Vorgehen absprechen, um solche Pannen künftig auszuschließen. Lompscher und Knake-Werner müssen am Donnerstag bei einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses und in der Aktuellen Stunde des Parlaments Rede und Antwort stehen. Die FDP fordert den Rücktritt Knake-Werners. sik

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