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Berlin: Initiative will Pamukkale wieder sprudeln lassen Architekt regt private Pflege des Brunnens im Görlitzer Park an

„Warum ist es hier so vermüllt?“, fragen Spaziergänger einen Mann vom Grünflächenamt.

„Warum ist es hier so vermüllt?“, fragen Spaziergänger einen Mann vom Grünflächenamt. Der zuckt nur mit den Schultern. Rund um den verödeten PamukkaleBrunnen im Görlitzer Park in Kreuzberg sieht es wieder mal grausig aus: Der verwahrloste, beschmierte und zum Teil eingezäunte Brunnen ist von Müll umgeben. Mitarbeiter des Grünflächenamtes haben sich in ihre Station in einem der alten Gebäude am Brunnen zurückgezogen. So, als wollten sie das Elend ringsum nicht sehen. Und Spaziergänger huschen vorbei, weil hier nichts lockt.

Der Architekt Bernhard Strecker möchte der Tristesse am Brunnen ein Ende bereiten. Er hat die „Initiative Pamukkale“ gestartet und will erreichen, dass im Brunnen bald wieder Wasser fließt und sich die denkmalgeschützten alten Bahnhofsgebäude davor für Gastronomie und Kultur öffnen. Vielleicht, so hofft er, könnte es hier schon im nächsten Frühjahr so aussehen wie am Café am Neuen See in Tiergarten. Der Brunnen sei auch gar nicht so kaputt, wie er aussehe.

„Wir wollen nicht länger untätig zuschauen und hinnehmen, dass es dem Bezirk nicht gelingt, diesen Ort in seiner geplanten kulturellen und sozialen Funktion zu verwirklichen.“ Die Initiative, die im Fabrikgebäude Oranienstraße 58 ein erstes Forum veranstaltete, möchte ein Modell privat-öffentlicher Partnerschaft entwickeln und die Anlage wiederbeleben. Es sei sinnlos, weiter auf das Ende eines Rechtsstreits um die Frostschäden an den Brunnensteinen zu warten, auf eine „Endlosschleife von Gutachten und Gegengutachten“.

Als erster Schritt müssten die angrenzenden Gebäude des Grünflächenamtes für kulturelle Ereignisse und Gastronomie privaten Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Diese sollten dann aber für Betrieb und Wartung des Brunnens verantwortlich sein. So könnten die Freiflächen, die Wasserterrassen und die Gebäude „zur alltäglichen gesellschaftlichen Bühne und zum Treffpunkt werden, den Rahmen für kulturelle Inszenierungen bieten“, sagt der Architekt. Mit Sponsoren gebe es schon Gespräche.

Baustadtrat Franz Schulz (Bündnisgrüne) war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Pamukkale-Brunnen, geformt nach den Kalksteinterrassen im türkischen Pamukkale, wurde für rund 1,7 Millionen Euro gebaut. Er sprudelte nach seiner Eröffnung im August 1998 nur sechs Wochen. Dann stellte man ihn zur Winterpause ab. Im folgenden Frühjahr zeigten sich Frostschäden, das Bauwerk, mit dem so viele Hoffnungen verbunden waren, wurde stillgelegt.C.v.L.

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