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Berlin: Insel versenkt

über einen Tiefschlag für Neukölln Das war mal eine Glaubensfrage. Kindl, Schultheiss, Engelhardt, Bärenpils – diese Namen stifteten noch vor wenigen Jahrzehnten Identität, waren Anlass hitziger Stammtischdiskussionen.

über einen Tiefschlag für Neukölln Das war mal eine Glaubensfrage. Kindl, Schultheiss, Engelhardt, Bärenpils – diese Namen stifteten noch vor wenigen Jahrzehnten Identität, waren Anlass hitziger Stammtischdiskussionen. Doch die Berliner Bierkultur hat längst jede Romantik verloren, längst wissen selbst benebelte Zecher, dass die übrig gebliebenen Marken nur noch Namen sind für gesichtslose Konzernprodukte, dass aus Berlin längst kein Bier mit nationaler Ausstrahlung mehr kommt.

Schlimm genug. Dennoch war jede Schließung traditioneller Brauereien ein Schlag ins Kontor, und die Schließung von Kindl in Neukölln ist vermutlich der schlimmste. Ohne Ost gegen West auszuspielen: Das ist für Neukölln härter, als es umgekehrt für Hohenschönhausen gewesen wäre, und deshalb völlig unverständlich. Der Bezirk steht auf der Kippe, und er benötigt dringend jede noch so winzige Insel der Stabilität, und die Kindl-Brauerei war eine ziemlich große.

Bei der Vorstellung, dass das große Areal hinter der Hermannstraße im Dunkel versinkt, wird nicht nur dem Bürgermeister schwummrig. Er hat allen Grund, sich Sorgen zu machen.

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