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Die Lufthansa will wichtige Teile der insolventen Air Berlin kaufen - aber nicht die ganze Fluggesellschaft.

© imago/Rüdiger Wölk

Insolvente Fluggesellschaft Air Berlin: Michael Müller ist gegen Ryanair und für die Lufthansa

Berlins Regierungschef lehnt Ryanair als Käufer für Air Berlin ab - das Unternehmen sei "frühkapitalistisch" und "arbeitnehmerfeindlich", sagt Michael Müller.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat sich entschieden gegen Ryanair als Käuferin der insolventen Air Berlin ausgesprochen und glaubt nicht, dass die Airline als Ganzes verkauft werden wird. „Ryanair ist ein arbeitnehmerfeindliches Unternehmen. Das Geschäftsmodell ist frühkapitalistisch“, sagte Müller dem Tagesspiegel.Genauso wie der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl will Ryanair Air Berlin komplett kaufen, während Lufthansa, Easyjet und Condor nur Teile des Konzerns übernehmen wollen.

Der SPD-Politiker erneuerte seine Unterstützung für die Lufthansa. „Ich glaube, es ist für alle Beteiligten unstrittig, dass bei mehreren seriösen Bewerbern die Lufthansa für Verlässlichkeit steht, auch weil sie ihr Geschäft am Luftverkehrsstandort Berlin ausgeweitet hat“, sagte Müller. Berlin habe ein Interesse daran, ein gutes Flughafenangebot machen und viele Verbindungen anbieten zu können. „Dafür steht die Lufthansa“, betonte der Regierungschef.

Müller wies die Kritik der Opposition, er engagiere sich zu wenig bei Air Berlin, entschieden zurück. Berlin sei seit Monaten im Gespräch mit Vertretern der Fluggesellschaften und Air Berlin. Am morgigen Dienstag trifft der Regierende zudem Berliner Betriebsräte des Flugkonzerns. Unterdessen wartet die Airline noch immer auf die Auszahlung des von der Bundesregierung zugesagten Kredits über 150 Millionen Euro, den die Staatsbank KfW überweisen soll.

Zur Tegel-Schließung sieht sich der Bürgermeister von der Kanzlerin unterstützt

In der Tegel-Frage begrüßte der Regierende Bürgermeister die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass der Flughafen Tegel geschlossen werden müsse, wenn der BER startet. „Es freut mich, dass auch die Kanzlerin diese Einsicht teilt“, sagte Müller und forderte Monika Grütters, die Landesvorsitzende der Berliner CDU, auf, ebenfalls Stellung zu beziehen. „Seit Wochen, ja Monaten hört man nichts zu diesem drängenden Thema. Ob die Äußerungen aus der zweiten und dritten Reihe der CDU mit ihr abgestimmt sind, weiß auch niemand. Herr Heilmann jedenfalls sieht es wie wir und die Kanzlerin“, sagte Müller.

Das vollständige Interview lesen Sie im gedruckten Tagesspiegel vom Dienstag oder im Online-Kiosk Blendle.

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