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Berlin: Integration ist nicht teurer

Betrifft: Schulen in Berlin Ihrer Darstellung der Berliner Schulpolitik ist an zwei Stellen zu widersprechen: Zum einen kostet die „Behindertenintegration“ nicht 1200 Stellen. Die über 6000 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf müssten ja, falls sie nicht integriert würden in allgemeine Schulen, auch in Sonderschulen von Lehrkräften unterrichtet werden – auch dafür wären rund 1000 Lehrerstellen erforderlich.

Betrifft: Schulen in Berlin

Ihrer Darstellung der Berliner Schulpolitik ist an zwei Stellen zu widersprechen: Zum einen kostet die „Behindertenintegration“ nicht 1200 Stellen. Die über 6000 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf müssten ja, falls sie nicht integriert würden in allgemeine Schulen, auch in Sonderschulen von Lehrkräften unterrichtet werden – auch dafür wären rund 1000 Lehrerstellen erforderlich. Eigene, Länder vergleichende Untersuchungen zeigen, dass Integration bei der Berücksichtigung aller Kosten (einschließlich Fahrtkosten, Schulbetriebskosten usw.) in der Regel weniger Gesamtkosten erzeugt. Der ausschließliche Blick auf Personalkosten ist verkürzt. Zum zweiten wird die berichtete Annahme des Finanzsenators, in Sonderschulen würden Kinder besser lernen, durch die Forschung nicht bestätigt. Vielmehr weisen alle Studien darauf hin, dass Lernen in anregungsreicheren Regelklassen, bei entsprechender differenzierter Didaktik, für lernschwache Kinder effektiver ist, und zugleich die leistungsstarken Schüler nicht weniger lernen und zusätzliche soziale Kompetenzen erwerben. Diese Studien können dem Finanzsenator gern zur Verfügung gestellt werden.

Prof. Dr. Ulf Preuss-Lausitz, TU Berlin, Institut für Erziehungswissenschaft

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