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Berlin: Integration: Medien in Zeiten der Einwanderungspolitik

Produzieren Medien rassistische Einstellungen oder geben sie nur den gesellschaftlichen Wandel wieder? Diese Frage ließ der Türkische Bund Berlin-Brandenburg am Montagabend anlässlich seines zehnjährigen Bestehens von Chefredakteuren Berliner Tageszeitungen diskutieren.

Produzieren Medien rassistische Einstellungen oder geben sie nur den gesellschaftlichen Wandel wieder? Diese Frage ließ der Türkische Bund Berlin-Brandenburg am Montagabend anlässlich seines zehnjährigen Bestehens von Chefredakteuren Berliner Tageszeitungen diskutieren. Zwar werde "zurzeit ausführlich und differenziert über den Islam berichtet", so der Verein zum Einstieg in die Podiumsdiskussion, auch hätten die Printmedien seit der Green-Card-Diskussion die Zuwanderunsdebatte positiv begleitet. Dennoch könnten die Medien mehr für den Integrationsgedanken tun.

Herbert Wessels, Chefredakteur der Berliner Morgenpost, glaubt, dass eine Zeitung seine Leser nicht ändern könne. "Wir geben wieder, was in der Politik passiert. Wir machen Zeitung für die Menschen", sagte er. Bascha Mika, Chefredakteurin der TAZ, musste eingestehen, dass die türkisch-deutsche Beilage "Persembe" auch deshalb nicht mehr erscheint, weil die Zielgruppe "kein Interesse" dafür habe. Tagesspiegel-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo sagte, dass es sich keine Zeitung leisten könne, dass ihr die Leser weglaufen. Aus dem Publikum hagelte es im Anschluss an diese Statements Kritik und Verbesserungsvorschläge. Erhoben wurde die Forderung an die Verlage, mehr Journalisten mit bikulterellem Hintergrund einzustellen. Das Podium war sich einig, dass von den Migranten mehr für die Integration getan werden müsse. So blieb am Ende die Erkenntnis, dass die Medien nicht alleine für die Ausländerintegration verantwortlich sind.

suz

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