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Berlin: „International mitspielen“

FU-Präsident Dieter Lenzen über die Vorteile der neuen Abschlüsse und gleicher Standards bei Studieninhalten

Sie haben Philosophie, Erziehungswissenschaften und Philologie studiert. Stellen Sie sich vor, Sie würden morgen als Studienanfänger in der Einführungsveranstaltung sitzen. Was wäre ihr Studienziel? Bachelor, Master oder doch Magister?

Wenn ich als Student bereits gewusst hätte, dass ich Wissenschaftler werden will, dann hätte ich einen Magisterstudiengang gewählt. Wenn ich Zahnarzt oder Lehrer hätte werden wollen, dann hätte ich mich für einen BachelorAbschluss entschieden.

Welche Vorteile versprechen Sie sich von der Internationalisierung der Freien Universität?

Da die Globalisierung auch vor der Bildung nicht halt macht, müssen wir uns entscheiden: Entweder wir sind nationale Provinz oder wir spielen international mit. Mit Bachelor und Master haben wir uns für die internationale Liga entschieden. Außerdem kann es sich in diesen Zeiten niemand mehr leisten, nicht im Ausland studiert zu haben. Durch ein in England und den USA anerkanntes Studiensystem ist das möglich. Außerdem kann es so gelingen, die Freie Universität für ausländische Studierende noch attraktiver zu machen.

Was bedeutet der Bachelor/Master für das deutsche Unisystem?

Es darf beispielsweise nicht so sein, dass jemand Literaturwissenschaft studiert und keine Primärliteratur gelesen hat. Der B.A. bietet die Chance, Studieninhalte zu standardisieren. So kann man sicherer sein, dass niemand über Goethe redet, der nicht auch Goethe gelesen hat.

Sind Diplom- und Magisterstudiengänge also Auslaufmodelle?

Ja. Bis 2005 müssen nach EU-Beschluss alle europäischen Universitäten begonnen haben, internationale Studienabschlüsse einzuführen. Bis 2010 muss dieser Prozess abgeschlossen sein.

Das Interview führten Anna Bilger und Mandy Schielke.

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