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Berlin: Islam-Kongress droht Verbot

Sicherheitsbehörden halten Aufruf für bedenklich

Der umstrittene IslamKongress wird möglicherweise verboten. Nach Informationen des Tagesspiegels halten die Sicherheitsbehörden Formulierungen in dem Aufruf zu dem Treffen für bedenklich. Im Internet wird auf der Website „www.anamoqawem.org“ der „Erste arabische, islamische Kongress in Europa“ angekündigt und behauptet, der palästinensische und irakische Widerstand erfüllten eine „legitime, heilige und prinzipielle Pflicht“. Damit sind offenkundig auch Anschläge gemeint. Die Organisatoren der für Anfang Oktober in Charlottenburg geplanten Konferenz haben sich nicht von Attentaten distanziert. Eine Entscheidung über ein Verbot sei kommende Woche zu erwarten, hieß es.

Bislang gebe es allerdings keine Erkenntnisse, dass der Kongress ein Sammelbecken für Terrorverdächtige sein könnte, sagte ein Experte. Dennoch bleiben die Behörden misstrauisch. Ein Grund: Der als Sprecher der Organisatoren auftretende Libanese Gabriel Daher ist offenbar mehrmals beim Besuch der Freitagsgebete in der als problematisch geltenden Neuköllner Al-Nur-Moschee gesehen worden. Gegen den ebenfalls aus dem Libanon stammenden Imam der Moschee ermittelt Generalbundesanwalt Kay Nehm. Der Imam soll den terrorverdächtigen Ihsan G. unterstützt haben.

Daher hatte die Polizei am Mittwoch ein Gespräch geführt, das nach Angaben aus Sicherheitskreisen „sehr vage“ blieb. Die Polizei will auch mit dem Libanesen Fadi Madi sprechen, der als „general coordinator“ des Kongresses auftritt. Unterdessen haben sich der Zentralrat der Muslime in Deutschland und der Islamrat von dem Treffen distanziert. Die in einem Charlottenburger Hotel von den Kongressorganisatoren angefragten 150 Hotelzimmer stehen nach Angaben des Hotels nicht mehr zur Verfügung, weil die Buchung nicht bestätigt worden sei. „Die werden bei uns nicht wohnen“, sagte die Sprecherin der Accor-Ibis-Kette, Verena von Gehlen. fan/Ha

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