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Berlin: Italiener wurde Opfer von Rassisten

Unbekannte schlugen mit Baseballkeule zu

Ein seit drei Jahren in Berlin lebender Italiener ist in der Nacht zu Sonntag in Prenzlauer Berg vermutlich von Rechtsextremisten angegriffen worden. Die drei Unbekannten fragten den 30-Jährigen in der Schönhauser Allee zunächst, welcher Nationalität er sei. Als er antwortete, dass er aus Italien stamme, beschimpften ihn die Männer mit den Worten „Scheiß Ausländer“. Danach schlug einer der Täter mit einem Baseballschläger zu und verletzte den Mann am Kopf sowie am rechten Knie. Die Angreifer flüchteten, das Opfer schleppte sich weiter, ein Passant holte Hilfe. Der Mann, Restaurantmitarbeiter aus Lichtenberg, erlitt am Kopf eine Platzwunde. Die Verletzung am rechten Knie wurde im Krankenhaus operiert. Dort besuchte ihn gestern noch der italienische Konsul, Fausto Panebianco. Rom sei informiert, hieß es bei der Italienischen Botschaft.

Der aus Sardinien stammende Mann beschrieb die Angreifer als kahlköpfig, sie sollen schwarze Bekleidung getragen haben. Der für politische Taten zuständige Staatsschutz ermittelt. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) verurteilte den Überfall: „Solche Taten beschämen Berlin.“ 2005 gab es der Kriminalstatistik zufolge in Berlin 18 fremdenfeindlich motivierte Gewalttaten, 2004 waren es 28. Unabhängig von dieser jüngsten Gewalttat steht das Thema „Angsträume für Ausländer“ auf der heutigen Sitzung des Innenausschusses im Abgeordnetenhaus.

Nach Angaben der Berlin Tourismus Marketing GmbH stellten die Italiener 2005 mit 151 515 Besuchern nach England und Holland die drittgrößte Zahl. BTM-Chef Hanns Peter Nerger nannte die Tat „widerlich“. „Das sind Nachrichten, die wir nicht gebrauchen können.“ Auf vergangene frendenfeindliche Angriffe habe es keinen Rückgang gegeben. Mitarbeiter der Botschaft sagten gestern, sie bedauerten, dass solche schrecklichen Einzelfälle dem Bild der toleranten, offenen Stadt schadeten. Ha/fan/kög

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