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Berlin: Italienische Modefirma lockte mit Katja Flint nach Babelsberg

Mit Speck fängt man Mäuse - auch in Italien. Der "Speck", mit dem das für Dessous bekannte Modeunternehmen Gruppo La Perla Fotografen und Fernsehleute von der Berlinale weg in die Filmstadt Babelsberg lockte, trug einen Namen: Katja Flint.

Mit Speck fängt man Mäuse - auch in Italien. Der "Speck", mit dem das für Dessous bekannte Modeunternehmen Gruppo La Perla Fotografen und Fernsehleute von der Berlinale weg in die Filmstadt Babelsberg lockte, trug einen Namen: Katja Flint. "Außergewöhnliche Stunden" wurden versprochen - "Katja Flint interpretiert La Perla". Dies in einer Premiere - nicht Joseph Vilsmaiers Film "Marlene" mit der blonden Münchenerin in der Hauptrolle, sondern der Prêt-á-Porter-Linie von La Perla. Katja Flint verkörpere das Idealbild der modernen Frau, hieß es auf der Einladung: "Lassen Sie uns gemeinsam in diese Welt eintauchen".

Das wollte auch Ex-Bausenator Wolfgang Nagel, heute Geschäftsführer im Quartier 206 - am Abend mit seiner Frau unter den mit langen Kleidern und hochgetürmten Abendfrisuren auffallenden Geschäftskunden der italienischen Firma das einzige bekannte Berliner Gesicht. Vor dem "Eintauchen" gab es im Schnelldurchlauf eine Sonderführung durch die legendären Filmstudios und den größten Kostüm- und Requisitenfundus Europas.

In der "Marlene"-Halle staunten alle andächtig, hier entstanden Filme wie der "Blaue Engel". Eine kleine silberhaarige Dame in glitzernder Abendjacke erzählte von der großen Vergangenheit der "guten alten Stummen" - so nannte man früher die Halle, wurden in ihr doch schon Stummfilme gedreht. Ende 1999 auch der Film "Marlene". Die kalifornische Villa des Stars war leider nicht mehr in der Halle zu sehen und auch die Mauer durch die "Sonnenallee" nicht. Man hätte der netten Waltraut Stockfisch vom Filmpark Babelsberg stundenlang zuhören können, so viel wusste die 69-Jährige zu erzählen. Und wie sie das machte! Der Mitteilung, dass die DEFA hier 700 Spielfilme drehte, ließ sie ein geseufztes "Tjaa..." folgen. Wie "das war einmal" klang es. Leider musste man dann weiter hetzen - das La-Perla-Programm wartete unerbittlich um 19 Uhr 30 in der Caligari-Halle mit Cocktails, Büfett, Katja Flint und Mode-Premiere. Davon gab es bis 20 Uhr 30 nur die ersten beiden Dinge. Und dazu die als neue Diva des deutschen Films schon vor der "Marlene"-Premiere gehandelte Flint - auf der Leinwand, in vier Posen und vier Mal in La Perla, eine Stunde lang. Als einige Fotografen anfingen, richtig sauer zu werden und nicht mehr ein-, sondern abtauchen wollten, kamen die ersten Models auf den Laufsteg. Und 21 Uhr 30 kam auch Katja Flint - silbrig-weiß in La Perla.

Der Firma verdankt der "Marlene"-Film alle seidenen Dessous. Die Schauspielerin verdankt ihr bald mehr - ein Jahr darf sie sich in die italienische Marke hüllen, sozusagen als La-Perla-Botschafterin. Die Italiener ihrerseits kurbelten am Abend schon mal den "Marlene"-Besuch an und spendierten Kinokarten. Da konnte Nagel froh sein, kein Bausenator mehr zu sein.

Heidemarie Mazuhn

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