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Berlin: Ja, die Zähne

interpretiert die Beteiligung an der Freipaket-Aktion Normalbetrieb bei der Post – die Freipaket-Aktion am gestrigen Freitag hat die Berliner nicht motiviert. In anderen Städten war es anders.

interpretiert die Beteiligung an der Freipaket-Aktion Normalbetrieb bei der Post – die Freipaket-Aktion am gestrigen Freitag hat die Berliner nicht motiviert. In anderen Städten war es anders. In Bonn beispielsweise muss schwer was los gewesen sein in den Post-Filialen. Die Nachrichtenagentur AP fand heraus, dass mancher Bonner „ein Päckchen voller Süßigkeiten für die Enkelkinder“ oder ein bei Ebay ersteigertes Buch auf den Weg gebracht habe. So was ist den Berlinern offenbar nicht in den Sinn gekommen. Das lässt zwei Interpretationen zu.

Die griesgrämige: Der Berliner ist das Nehmen gewohnt, seit vielen Jahrzehnten. Gerne und selbstbewusst bezog man hier Pakete, in der Nachkriegszeit, in Teilungszeiten und erst recht, seit mit der Hauptstadtwerdung alle Bundeshilfen und Berlinzulagen gestrichen worden sind. Kurz: Wir freuen uns immer über Süßigkeiten und über gebrauchte Hemden. Aber wir verschicken sie nicht.

Die nette Version: Der Berliner weiß inzwischen derart genau, wie teuer alles ist, dass er niemandem mehr Zusatzkosten machen will – der Post nicht und der Umwelt nicht. Pakete verschicken? Nur im Notfall, denkt er – wir sind doch nicht mehr in der Nachkriegszeit. Und Süßigkeiten sind schlecht für die Zähne.

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