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Berlin: Jerusalem Foundation: Nachdenkliche Worte zum Festakt

Auch das kann ein Lob sein: "Teddy ist doch einer der begnadetsten Bettler überhaupt", sagte Bundespräsident Johannes Rau am Donnerstagabend im Schloss Bellevue vor den Mitgliedern und Freunden der Jerusalem Foundation Deutschland (JFD) - und erntete dafür zustimmendes Lachen. Der so titulierte Teddy Kollek, ehemaliger Bürgermeister Jerusalems, konnte sich nicht einmal verteidigen.

Auch das kann ein Lob sein: "Teddy ist doch einer der begnadetsten Bettler überhaupt", sagte Bundespräsident Johannes Rau am Donnerstagabend im Schloss Bellevue vor den Mitgliedern und Freunden der Jerusalem Foundation Deutschland (JFD) - und erntete dafür zustimmendes Lachen. Der so titulierte Teddy Kollek, ehemaliger Bürgermeister Jerusalems, konnte sich nicht einmal verteidigen. Aus gesundheitlichen Gründen war er nicht zum Festakt anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des deutschen Zweiges der von ihm gegründeten Friedensorganisation nach Berlin gekommen. Nur per Video begrüßte er die Anwesenden, deren Namen und Titel aufzuzählen laut Rau schon wieder Stoff für eine neue Spendenaktion geben würde.

Die Jerusalem Foundation (JF) wurde 1966 von Kollek ins Leben gerufen, um das friedliche Zusammensein aller Bewohner Jerusalems mit sozialen Projekten zu fördern. Die Jerusalem Foundation Deutschland hat seither allein mehr als 80 Millionen Mark dafür aufgebracht. Zu ihren Mitgliedern zählt unter anderem die Leiterin des Fischer-Verlages Monika Schoeller-von-Holtzbrinck, Schwester des Tagesspiegel-Verlegers Dieter von Holtzbrinck, der wie auch sein Bruder Stefan der Einladung ins Schloss Bellevue gefolgt war.

Den Vorsitz der JFD hat traditionell ein deutscher Ministerpräsident inne. Derzeit ist das Erwin Teufel aus Baden-Württemberg, der angesichts aktueller Ereignisse nachdenkliche Worte in seinen Grußworten fand: Der Frieden im nahen Osten sei derzeit weiter entfernt denn je und in Deutschland gäbe es Anschläge auf Synagogen und jüdische Friedhöfe - "unsere Gotteshäuser und unsere Friedhöfe", wie er hervorhob. Doch umso wichtiger, sagte Teufel, sei deshalb Kolleks Beispiel: "Er setzt Hoffnung gegen die Erfahrung und nimmt uns so in die Pflicht."

Ruth Cheshin, Präsidentin der Jerusalem Foundation, fasste schließlich zusammen, was wohl alle Anwesenden in ihrem Engagement verband: "Jerusalem ist ein Symbol der Hoffnung für die ganze Menschheit", sagte sie: "Wir alle müssen das pflegen und erhalten."

apa

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