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Berlin: Jetzt rollt es besser

BVG und S-Bahn haben auf Probleme reagiert, aber Taxifahrer sind unzufrieden

Wenn alle so wären wie die Schweden, gäbe es manches Problem nicht: Zu Tausenden hatten sie sich am Donnerstag am Wittenberg- und Theodor-Heuss-Platz getroffen – um dann jeweils direkt und ganz entspannt mit der U2 (inklusive 33 Sonderzügen) zum Spiel ins Olympiastadion zu fahren. Einfacher hätte es die BVG nicht haben können. Und als am Heuss-Platz wegen Überfüllung nichts mehr ging, sind ein paar Nordmänner und -frauen einfach zum Stadion gelaufen.

Bei der S-Bahn gab es beim zweiten Berliner WM-Spiel keine so großen Probleme wie beim ersten, aber glatt lief es immer noch nicht: Vor dem Spiel schickte eine Fahrgastbetreuerin die Schlachtenbummler am Westkreuz auf den falschen Bahnsteig, und nach dem Spiel standen manche Bahnen mehr als eine Viertelstunde lang überfüllt am Olympiastadion. Und als sie endlich abgefahren waren, gab es in mindestens einem Zug weder Anzeigen noch Ansagen der nächsten Station. Bei einer hoffnungslos verstopften Bahn voller Nichtberliner, die außerdem am Bahnhof Heerstraße ohne Warnung gleich durchfuhr, gab es am Westkreuz einige Hektik. S-Bahn-Sprecher Gisbert Gahler spricht von „Einzelfällen“ und erklärt die Probleme mit der „Stresssituation“ der Spieltage, an denen alle Züge – davon 13 zusätzliche Züge – auf Achse seien. Auch die Taxifahrer, die beim ersten Spiel im Olympiastadion am Dienstag in den Nebenfahrbahnen der Heerstraße festgesteckt hatten, waren diesmal zufriedener: Nach Absprache mit der Verkehrsverwaltung sei die Grünphase der Ampel an der Ecke Flatowallee von zwölf auf 32 Sekunden verlängert worden, hieß es bei der Taxi-Innung. „Von daher lief es verhältnismäßig gut.“

Weniger gut lief es aus Sicht mancher Taxifahrer mit dem Faltblatt „Berlin steigt um“, das die Stadtentwicklungsverwaltung vor WM-Beginn in einer Auflage von 650 000 Stück an die Berliner verteilt hat: Während dort beispielsweise drei Taxistände im gesperrten Gebiet der Fanmeile markiert sind, fehlen andere wie der am Hauptbahnhof. „Die Hälfte ist falsch – mindestens“, sagt ein Fahrer. Die Verwaltung kontert: Nicht alles sei bei Redaktionsschluss Mitte Mai schon klar gewesen. Und auf Vollständigkeit habe man bewusst verzichtet, um die Karten nicht zu überfrachten. obs

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