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Berlin: Jüdische Gemeinde: Gedenken an den "Seelsorger aller"

"Nechama", das heißt auf hebräisch Trost. Doch nicht der daraus abgeleitete Nachname war treffend für Estrongo Nachama, auch der Vorname fügte sich in das Lebensbild des im vergangen Jahr verstorbenen Oberkantors der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.

"Nechama", das heißt auf hebräisch Trost. Doch nicht der daraus abgeleitete Nachname war treffend für Estrongo Nachama, auch der Vorname fügte sich in das Lebensbild des im vergangen Jahr verstorbenen Oberkantors der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Estrongo bedeutet "Gott hilft". Am Donnerstag abend, einen Tag bevor Estrongo Nachama 83 Jahre alt geworden wäre und auf den Tag genau 56 Jahre, nachdem ihn die Rote Armee vom Terror der Nazis befreit hatte, wurde im Berliner Dom ein Gedenkkonzert für ihn gehalten. Sein Enkel Alexander Nachama und Kantorin Avitall Gerstetter sangen gemeinsam mit dem Shalom Chor synagogale Lieder.

Einen "Seelsorger aller - ob Juden oder Christen und auch Atheisten in Ost und West" nannte ihn Pfarrer Manfred Richter vom Kunstdienst der Evangelischen Kirche. Er erinnerte an die Verdienste von Estrongo Nachama um das jüdische Leben in Berlin und Deutschland wie auch um das Zusammenleben in der deutschen Gesellschaft nach dem Holocaust. Doch auch außerhalb der Gemeinde war Estrongo Nachama durch seine zahllosen Auftritte ein Begriff und ein Symbol für das so unmöglich erscheinende Zusammenleben von Christen und Juden. Sein Sohn Andreas Nachama, bisher Gemeindevorsitzender, wünschte sich: "Sein Andenken sei, zu sehen für uns alle."

azo

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