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Manchmal fragt man sich, wer mehr Schminke im Gesicht hat: Heidi Klum oder Wolfgang Joop? Links Thomas Hajo.

© dpa

Germany´s Next Topmodel: Ich gestehe, ich habe es getan

Früher hat unser junger Autor Germany´s Next Topmodel geguckt, um mit Mädchen auf dem Pausenhof ins Gespräch zu kommen. Dann kam es zu einem blöden Nebeneffekt.

Heidi Klum moderiert zum zehnten Mal Germanys Next Topmodel. Nicht nur Top-Aussehen, sondern auch ganz viel Intelligenz und Persönlichkeit braucht man dafür. Heidi Klum fordert von einer Kandidatin: „Weniger Schminke, wie siehst du denn aus?“. Eine andere Kandidatin stellt klar: „Ich studiere ja auch und so…“. Meine Ohren fangen an zu bluten. An Heidis Seite der unaufgeregte Hajo (Aufgeregt? Come on..!) und Wolfgang Joop, der dem Ganzen wenigstens ein wenig Würde verleiht. Wobei Würde hier nicht das richtige Wort ist, denn die gilt es von Anfang an zu verlieren.
Ziel ist aber, zu gewinnen. Logisch. Voraussetzung sind sehr viele Tränen, sehr viele Jobs und natürlich kein Widerspruch. Ich als Mann gucke das. Ich nenne es Braindead und schaue sogar die Wiederholungen, wenn ich einen Kater habe. Alles Ausreden…Aber zurück. Als Mann darf man das nicht gucken, das ist voll peinlich, und nicht eher was für Schwule? Da will ich ansetzen, denn das Frauenbild, das Heidi Klum mir in viel zu vielen, viel zu langen Folgen serviert, ist schrecklich. Perfektion ist alles. Individualität? Gibts nicht. Oder? „Weniger Sex, mehr Schön“, sagt Joop. Aha.

Manchmal frage ich mich, warum ich den Glauben an die Frau noch nicht verloren habe. Dann denke ich mir, wie entspannt es doch wäre, schwul zu sein. Jemand kommt nach Hause und man brüllt: Bier? Und bekommt Bier! Und guckt Sportschau und kuschelt. Herrlich. Aber leider hat das noch nicht geklappt. Bei aller persönlichen Kritik frage ich mich, was die weiblichen Protagonisten davon haben. Die wenigsten gehen in diese Show, sagen, ich gewinne, und schaffen das dann auch. Viele werden sagen, na ja zwei bis drei Runden wäre schon nett. Aber was folgt dann? Wenn ich Arbeitgeber wäre, würde mich eine kurze Vita bei GNTM genauso erschrecken wie die Teilnahme an der 1-Liter-Bier-Challenge. Mit Beweisfoto auf Facebook und Video auf Youtube. 

Unser Autor Jascha Edert, 19, outet sich: Ich habe GNTM geguckt.
Unser Autor Jascha Edert, 19, outet sich: Ich habe GNTM geguckt.

© privat

Vor ein paar Jahren habe ich die Show allerdings geguckt, damit ich mich auf dem Pausenhof mit den Mädels unterhalten konnte. Als meine Masche offensichtlich wurde, fingen alle anderen Jungs an, auch die Sendung zu sehen. Ein blöder Nebeneffekt, denn nun unterhielten wir uns die ganze Zeit über GNTM, die Mädels aber nicht mehr.

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Jascha Edert, 19

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