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Popkritiker Jens Balzer.

© promo

Pop-Kultur Berlin: Warum macht Musik euphorisch?

Allen Jugendlichen, denen der Zutritt ins Berghain bisher untersagt wurde, bietet sich nun die Gelegenheit. Bei der Pop-Kultur Berlin findet ein extra Programm für Jugendliche statt.

Ist Berlin wirklich die internationale Musikstadt, als die es sich immer ausgibt? Schonso, findet zumindest Jens Balzer, Popkritiker und stellvertretender Feuilleton-Ressortleiter der Berliner Zeitung. "Besonders in der Technoszene bietet die Stadt vielen Künstlern nicht nur Tanzmöglichkeiten, sondern auch Raum für Experimente und Performances", sagt er. Im Vergleich zu anderen Städten wie London sei Berlin die billige und coole Alternative. Kein Wunder, dass so viele Musiker ihren Wohnsitz in Neukölln haben. Sie sind damit nicht zuletzt diejenigen, die der Stadt ihren angesagten Charme verpassen.

Das Musicboard Berlin veranstaltet dieses Jahr vom 26. bis 28. August die Pop-Kultur Berlin, ein Festival im Berghain. Alle, die bislang von mürrischen Türstehern nach nach Hause geschickt wurden, können nun die sagenumwobenen Räume von innen sehen - wenn auch nur bei einer Podiumsdiskussion . Es geht nicht nur um Ökonomie und Technik der Musikindustrie, sondern vor allem um eine Öffnung der Branche. Die Künstler sollen sich zu ungewöhnlichen Themen äußern, sie gehen der Frage nach, warum Musik uns euphorisch macht und diskutieren mit Politikern über Urheberrecht. Neben DJ Sets und Live Acts wird es Lesungen und Talks geben.

Das alles klingt wunderbar hip und ansprechend. Aber – was ist Popkultur eigentlich? „Die Populärkultur wird im Gegensatz zur Hochkultur, also zum Beispiel klassischen Museen und Theatern, nicht durch schon bestehende staatliche Institutionen geprägt und gefördert,“ sagt Jens Balzer. Das zumindest sei die ursprüngliche Definition gewesen, obwohl mittlerweile auch Events wie die Pop-Kultur vom Staat mitfinanziert würden. Die Beträge seien allerdings deutlich kleiner als bei „hochkulturellen“ Projekten.

Jens Balzer ist einer der Experten, die bei Pop-Kultur Nachwuchs einen Workshop leiten. Das Programm richtet sich an alle jungen Leute, die im Bereich der Popkultur tätig sind. Es besteht aus Seminaren und Vorträgen, zum Beispiel, wie man ein Label leitet, wie man sampelt oder wie das Musikrecht funktioniert. Jens Balzer erklärt, wie Pop-Journalismus funktioniert, ob man den überhaupt braucht und was das eigentlich ist.

Bis 10. Juli kann man sich für das Nachwuchsprogramm anmelden, eine Jury wählt die 150 besten Bewerber aus. Infos zu den Workshops findet ihr unter http://www.pop-kultur.berlin/nachwuchs/

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Anna Dombrowsky, 19

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