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Saxon's Sänger Peter "Biff" Byford gehörte zu den Gründungsmitgliedern von 1976.

© privat

Saxon Konzert in Berlin: Shit, let´s go! Mitten in einer anderen Generation

Die britische Metal-Band Saxon spielte vergangenen Freitag im Huxleys. Ein Jugendreporter unter Altrockern - Der Selbstversuch.

Mitten im Headbanging und Hand-Stiersymbol-in-die-Luft-recken, hielt ich plötzlich inne und schaute mich um. Auf dem Konzert Saxon-Konzert im Huxleys war ich auf jeden Fall einer der Jüngsten. Ein paar ältere Metal-Freaks schauten mich ab und zu etwas belustigt an, doch das störte mich nicht wirklich. Und ab ging es wieder, im Takt der Metall-Rock Musik.

Am Freitag Abend betraten wir „Huxley´s neue Welt“, zwischen Spielotheken, Bauhaus und Aldi am Hermannplatz. An diesem Abend war die Heavy Metall Band Saxon der Hauptact.1976 gegründet, waren sie eine der populärsten Bands, die zum Stil des „New Wave of British Heavy Metal“ gehörten. In den letzten Jahren haben sie sich wieder ins Gedächtnis gerufen und werden heute noch auf Festivals gefeiert – wie in diesem Jahr in Wacken. Nun also im Huxleys.

Goldener Stuck befindet sich an den Wänden, am hinteren Rand ist ein Podest aufgebaut, an den Seiten jeweils Getränkestände und ein großer freier Platz vor der mit Instrumenten und Verstärkern voll gestellten Bühne. Ich musste wohl wie eine Leuchtdiode gewirkt haben, da ich fast der Einzige war, der nicht nur schwarz trug.  

Ich „leuchtete“ mir also den Weg zur Bühne – die erste Vorband „Halcyonway“ erschien. Sie schafften es, dass ich mir meine bunten Ohrstöpsel in die Ohren stecken musste. Ein angetrunkener Mann neben mir brüllte in Richtung Bühne: “Ich bin nur wegen Skid Row gekommen“, und damit war der Auftritt auch schon vorbei. Der Platz vor der Bühne füllte sich allmählich, während im Hintergrund Rock-Musik lief. Die Zuschauer grölten.  

Mit 16 war ich nicht der jüngste Besucher

Der Auftritt von Skid Row war deutlich besser. Zum ersten Mal kam Bewegung in die Menge. Der Sänger schrie „Raise your fists in the air“ und mehr und mehr Fäuste hoben sich und schlugen zum Takt in die Luft. Skid Row´s Auftritt war gelungen. Durch ihren Mix aus Metall und Rock, kamen sie einfach viel besser an, als ihre „Vorschreier“. Kurz vor Ende des Auftritts, ließ der Solo-Gitarrist die Hose fallen und zeigte seinen Allerwertesten. „Are you ready for Saxon? Shit let´s go! “, und der letzte Song wurde gespielt, während ich mit der Menge zur Musik hüpfte.

Nun war es voll vor der sich wandelnden Bühne. Das Banner von Saxon wurde hochgezogen und Applaus brach aus. Kurze Zeit später standen die Rocker auch schon auf der Bühne und die Köpfe der Zuschauer vollführten Drehbewegungen. Zwei Stunden lang spielte die Band ihre Hits aus verschiedenen Jahrgängen. Ich selbst kannte zwar keinen Song, kam aber aus dem Rocken nicht mehr raus. Ich war auch nicht der Jüngste: Als der Sänger fragte, welche Fan-Generationen denn alles da wären, winkte ein Neunjähriger von der ersten Reihe her zu ihm hinauf..

Melodiöse, rockige Riffs und Beats, etwas ruhigere Songs oder fetziger Metall-Rock; trotz des fortgeschrittenen Alters der Mitglieder hat Saxon es immer noch komplett drauf, die Leute zum Abfeiern zu bringen.

Am nächsten Morgen wachte ich mit starken Bein- und Nackenschmerzen auf und dachte mir: Egal. Wenn die nochmal in Berlin sind, biste wieder dabei!

Dies war ein Beitrag unseres neuen Jugendmagazins "Schreiberling". Lust auf mehr? Werdet unsere Freunde auf www.facebook.de/Schreiberlingberlin oder folgt uns auf www.twitter.com/schreiberling_. Fanpost und Kritik an schreiberling@tagesspiegel.de

Tim Roussety

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