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Eine kleine Besetzung der Gorillas. Insgesamt umfasst das Ensemble 15 Mitglieder.

© Paula Wellmann

Unsere Tagestipps für Berlin: Fahrradkino, Improtheater und das Literaturfestival

Die Blätter kräuseln sich, eine frische Brise weht durch Berlin. Wie ihr die ersten herbstlichen Tage am besten verbringt, erfahrt ihr in unseren Tagestipps für die kommende Woche.

Wenn in der Charité grüne Pillen verschenkt werden, der verbitterte Nachbar „Herr Griese“ die Nachbarn vergrault und Eichhörnchen in der U-Bahn nach Nüssen suchen, dann sitzt man in der Improvisationsshow der Gorillas. Genauer gesagt, in der Vorstellung „Ick & Berlin“, einem Format, in dem man jede Marotte Berlins wiederfindet, liebenswürdig oder auch nicht, und Neues über die Hauptstadt lernt.

Im ersten Teil wird ein ganzer Tag in Berlin gespielt. Das Publikum darf Begriffe einwerfen, die dann in die Szenen eingeflochten werden. Oft tauchen bestimmte Motive in anderen Szenen wieder auf, sodass die improvisierte Geschichte nach einem skurrilen Muster gewebt scheint. Es entsteht eine Dramaturgie, die es nur im Impro-Theater geben kann. Zum Beispiel versucht eine Frau, in einem Dönerladen von einer „Upper“-Pille runterzukommen, weil sie ihre „Downer“-Pillen verloren hat. Die frisst wiederum ein Fuchs, der dann von seiner Mutter erklärt haben will, warum sein Vater nicht mehr da ist.

Die häufigsten Zuschauerbeiträge seien Sauna, Klo und schwul.

In einem anderen Teil der Show werden auch Lieder improvisiert. Aus dem Publikum kam der Vorschlag, etwas zu vertanzen - Das Highlight des Abends. Der Theaterabend zeigt viele Facetten des Berliner Stadtlebens. Darüber muss man unweigerlich nachdenken, wenn man nach der Vorstellung im nächtlichen Kreuzberg zum U-Bahnhof Schlesisches Tor geht. Die Veranstaltung ist ein absolutes Muss – vor allem für Berliner. Mit einem Humor, der Lachtränen kommen lässt und einer Authentizität, die man selten im Theater findet, können die Gorillas jeden Comedian der einschlägigen TV-Shows ausstechen.

Wo? Ratibor Theater Cuvrystraße 20 in Kreuzberg

Wann? Mittwoch, 17. September, 20:30

Wieviel? Eintritt 15 Euro, ermäßigt ab 10 Euro

Mehr Infos auf www.die-gorillas.de

Plastik. Überall Plastik.
Plastik. Überall Plastik.

© promo

Poetry Slam auf dem RAW Gelände, Samstag, 20. September

Alle, die Appetit auf kreative und kurzweilige Texte haben, sollten sich den Tempelslam auf keinen Fall entgehen lassen. Der Dichterwettstreit ist eine besondere Leckerei der Slamszene. Fünf Minuten haben die talentierten Poeten aus ganz Deutschland Zeit, das Publikum von sich zu überzeugen - dann entscheidet der Applaus, welcher selbstgebackene Text die besten Zutaten hatte. Berührend, erheiternd, aufwühlend - die Texte sind so verschieden wie die Poeten. Nach dem Slam könnt ihr noch tanzen gehen zu einem - diesmal musikalischen - Ohrenschmaus vom RAW: DJ Ernesto Linares von "Bunga & Bunga" verspricht "Piratentechno und hochseetauglichen Deep House".

Wo? RAW 99: Revaler Straße 99, Friedrichshain
Wann? Samstag, 20. September, Beginn 20 Uhr (Einlass 19 Uhr)

Wieviel? Eintritt 7 Euro (ermäßigt 5 Euro) - Folgeveranstaltung inklusive

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Zehn Fahrräder, ein Kinosaal und ein sportliches Publikum, 17. September

„All the Luck in the World“ spielen am 20. September in Kreuzberg.
„All the Luck in the World“ spielen am 20. September in Kreuzberg.

© promo Barfilmrecords

Das ist die Kulisse für das dritte Fahrradkino der Berliner ufaFabrik. Mit selbst erzeugtem Strom bringen die Zuschauer gemeinsam den mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm „Trashed - No Place For Waste“ ins Rollen. Nur, wenn das Publikum kräftig in die Pedalen tritt, flackert es auf der Leinwand. Im Anschluss gibt es eine Podiumsdiskussion über den Umgang mit Plastik.
Wo? ufaFabrik, Viktoriastr. 10-18, Tempelhof
Wann? 17. September, 20 Uhr
Wieviel? 10, ermäßigt 6 Euro

"All the Luck in the World Konzert", 20. September

Wie bei vielen Newcomern, begann auch die Karriere der irischen Band „All the Luck in the World“ bei Youtube. Sie spielen einfache Folkmusik, die mit ihrer unverfälschten und traditionellen Art bei vielen Leuten Anklang findet. Berühmt wurde das Trio, bestehend aus Neil Foot, Kelvin Barr und Ben Connolly, mit ihrem Song "Never", den einige bestimmt aus der Werbung kennen.

“Mit unserer Musik wollen wir die Menschen begeistern, aktiv zu sein", sagen die Musiker. "Sie ist dazu da die Menschen anzuregen.“ Um ihr Album aufzunehmen, das Ende 2013 erschienen ist, lebten die Drei für vier Wochen in Berlin. Sie halten die Stadt für einen tollen Ort, der durch seine verschiedenen Bewohner und seine Verrücktheit einen ganz besonderen Charme besitzt. Deswegen spielen sie am Samstag im Privatclub in der Skalitzer Straße.Wer einen Geschmack von irischer Idylle bekommen will, wer ein Fan von natürlicher Musik ist, die auf das Wesentliche reduziert ist, der sollte sich das Konzert nicht entgehen lassen.
Wo? Privatclub, Skalitzer Straße 85, Kreuzberg
Wann? Samstag, 20. September, 20 Uhr
Wiviel? Vorverkauf 15 Euro, Abendkasse 18 Euro

Internationales Literaturfestival Berlin, 10. bis 20. September

“Jedes Mal, wenn du ein Buch fortgelegt hast und beginnst, den Faden eigener Gedanken zu spinnen, hat das Buch seinen beabsichtigten Zweck erreicht” sagte der polnische Pädagoge Janusz Korczak (1878-1942). Das ist auch eine zentrale Idee des Literaturfestivals. Hier geht es nicht nur um das geschriebene Wort, sondern um das Gedankengut, die Themen und die Menschen, die dahinter stecken.

Die Buchpremiere von Judith Hermanns erstem Roman „Aller Liebe Anfang“ eröffnete das Festival. Die Berliner Autorin las mit klarer Stimme die Geschichte von Stella und ihrem Stalker. So lyrisch-malerisch dieser Festivaleinstieg auch war, so brisant und politisch war die zweite Veranstaltung des Vorprogramms, eine internationale Lesung zum Zeichen der Solidarität mit Edward Snowden. Ausschnitten aus Interviews mit Snowden folgte eine Podiumsdiskussion, in der unter anderem Snowdens deutscher Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck Stellung bezog.

Das Festival bietet den Besuchern die Möglichkeit, Literatur aus den unterschiedlichsten Kulturen kennenzulernen. Unter anderem ist der „Kafka der Generation Facebook“, Tao Lin aus den USA anwesend. Eine weitere Sparte des Festivals steht unter dem Motto „New Level“. Dort werden von Autoren erdachte Computerspiele vorgestellt, die entwurfsweise programmiert und auch auf der Gamescon gezeigt wurden. Ob Podiumsdiskussion oder Poetry-Slam, Historienroman oder Bilderbuch - das Internationale Literaturfestival Berlin hat in den zehn Tagen für jede Alters- und Interessengruppe etwas zu bieten.

Wo? Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, Wilmersdorf
Wann? 10. bis 20. September, Programm auf www.literaturfestival.com
Wieviel? Tagestickets ab 14 Euro

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Henrik Hölzer, Marlene Resch, David Fresen, Henriette Teske, Emma Schmidt

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