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Berlin: Junge Schläger in der Sommerfrische

Polizisten bemerken in den Ferien eine nachlassende Aktivität der Serientäter

Junge Intensivtäter ausländischer Herkunft haben offenbar im Sommer weniger kriminelle Energie als sonst. In der Direktion 5 zum Beispiel, zuständig für Neukölln und Kreuzberg, kommen erheblich weniger „Vorgänge“ als üblich auf die Schreibtische. Weniger Überfälle, weniger Raub, weniger Schlägereien – „ein Großteil unserer Klientel ist in Urlaub“, sagt ein Ermittler. Auch auf den heißen Straßen des Schöneberger Nordens gehe es „merklich ruhiger“ zu, sagt ein Kriminalpolizist. Eigentlich logisch: In den großen Ferien reisen eben auch Jungkriminelle dorthin, wo ihre Eltern mal hergekommen sind. Und weil Intensivtäter immer wieder auffallen, womöglich ein paar Mal pro Woche, schlagen ferienbedingte Abwesenheiten in der subjektiven polizeilichen Kriminalitätsstatistik durch. Objektive Daten über schwindende kriminelle Intensität im Berliner Sommer gibt es nicht, so wenig wie Erkenntnisse über Intensivtäter in der Türkei oder im Libanon. Nur die Kollegen von der Direktion 3 im nördlichen Berlin merken kaum einen sommerlichen Intensitätsverlust ihrer Kundschaft. Dass ein bisschen weniger los ist, hat für Christian Seidler von der Operativen Gruppe Jugendgewalt damit zu tun, dass man immerhin einige „hinter Schloss und Riegel“ gebracht habe. Außerdem liefen einige „etwas größere Verfahren“. Die sind für Polizisten fast wie Ferien. wvb.

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