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Berlin: Justiz sucht verprügeltes Paar - Anfrage bei Polizeipräsidien

Nach den Vorwürfen gegen sieben Zivilpolizisten, die nach den Krawallen am 1. Mai grundlos auf Passanten in Kreuzberg eingeschlagen haben sollen, sucht die Berliner Staatsanwaltschaft jetzt das attackierte Paar.

Nach den Vorwürfen gegen sieben Zivilpolizisten, die nach den Krawallen am 1. Mai grundlos auf Passanten in Kreuzberg eingeschlagen haben sollen, sucht die Berliner Staatsanwaltschaft jetzt das attackierte Paar. Justizsprecherin Michaela Blume teilte am Freitag mit, zurzeit würden Polizeipräsidien gefragt, ob das Paar aus Westdeutschland eine entsprechende Anzeige erstattet habe. Nachdem zwei Polizisten Strafanzeige gegen die Beamten in Zivil erstatteten, die auf das Paar eingeschlagen haben sollen, ermittle die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt, sagte die Justizsprecherin. Nach Auskunft des Polizeipräsidenten Hagen Saberschinsky liegen im Zusammenhang mit angeblichen Übergriffen am 1. Mai derzeit elf Anzeigen gegen Polizeibeamte vor.

In der Vergangenheit musste sich die Justiz immer wieder mit Polizisten beschäftigen, denen vorgeworfen wurde, am 1. Mai auf friedliche Demonstranten und Unbeteiligte eingeprügelt zu haben. Im vergangenen Jahr schlug ein Beamter so heftig auf eine Demonstrantin ein, dass dabei sein Schlagstock zerbrach. Auch mehrere Journalisten zeigten Polizisten wegen Körperverletzung an. Wegen gewaltsamer Übergriffe während der Mai-Krawalle 1999 ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen acht Polizisten. Zwei von ihnen sollen demnächst angeklagt werden.

Mitunter richtet sich die Gewalt eines Polizisten sogar gegen die eigenen Kollegen. Zivilbeamte nahmen dieses Jahr während der Krawalle am 1. Mai in Kreuzberg einen Polizisten fest, nachdem dieser eine Flasche gegen einen Wasserwerfer geworfen hatte. Zu den Mai-Unruhen war der Beamte privat aus Leipzig angereist.

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