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Sicherungsverwahrung: Justizsenatorin widerspricht Gefangenenhilfe

Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) hat die Kritik einiger freier Träger für Gefangenenhilfe an der Praxis der Entlassungsvorbereitung von Sicherungsverwahrten scharf zurückgewiesen.

„Die Vorwürfe sind unhaltbar und zeugen von Unkenntnis“, sagte die Politikerin am Sonntag. Der Tagesspiegel hatte am gestrigen Sonntag die Kritik mehrerer freier Träger an der mangelnden sozialpädagogischen Betreuung von Sicherungsverwahrten wiedergegeben. Wie berichtet, muss die Berliner Justiz in diesem Jahr sieben Gefangene entlassen, deren Sicherungsverwahrung durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshof gekippt worden war. Die Männer sitzen bis zu 40 Jahre hinter Gittern.

Die Justizsenatorin zeigte sich verärgert über die Behauptung der freien Träger, dass Sicherungsverwahrte in der Justizvollzugsanstalt Tegel überhaupt nicht betreut würden. „Es ist schlicht falsch, dass Sicherungsverwahrte nicht sozialpädagogisch betreut werden. Diesen Männern stehen sämtliche Einrichtungen zur Betreuung in der Justizvollzugsanstalt zur Verfügung“, sagte von der Aue. Gefangene berichten jedoch, dass viele Sicherungsverwahrte jedes Angebot im Gefängnis ablehnen.

Die Justiz will die Männer nach ihrer Entlassung in Einrichtungen des betreuten Wohnens unterbringen, allerdings ist die Suche nach Plätzen schwierig.

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