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Berlin: Juweliergeschäft Sedlatzek: Einbrecher rasten mit dem Auto in das Geschäft am Kudamm

Mit Brachialgewalt drangen gestern früh mindestens zwei Täter in das Juweliergeschäft Axel Sedlatzek am Kurfürstendamm 45 ein. Unbeeindruckt von der laufenden Überwachungskamera und der ausgelösten Alarmanlage räumten sie die Auslagen aus und flüchteten mit zahlreichen Uhren, deren Wert nach ersten Schätzungen mit mehreren 100 000 Mark angegeben wurde.

Mit Brachialgewalt drangen gestern früh mindestens zwei Täter in das Juweliergeschäft Axel Sedlatzek am Kurfürstendamm 45 ein. Unbeeindruckt von der laufenden Überwachungskamera und der ausgelösten Alarmanlage räumten sie die Auslagen aus und flüchteten mit zahlreichen Uhren, deren Wert nach ersten Schätzungen mit mehreren 100 000 Mark angegeben wurde. Die möglicherweise polnischen Täter flohen mit einem Motorrad. Die Beute verstauten sie in einer schwarzen Tasche.

Es war bereits der dritte Überfall auf Sedlatzek innerhalb von vier Monaten. Die Täter hatten gegen 5 Uhr früh mit einem zuvor an der Wundtstraße in Charlottenburg gestohlenen Passat-Kombi das Schutzgitter an der Eingangstür beiseite gedrückt und anschließend ein etwa 40 Zentimeter hohes und einen Meter breites Loch in die massive Eingangstür gerammt. Anschließend krochen zwei Täter durch das Loch, zerschlugen die inneren Schiebefenster vor den Auslagen und räumten sie aus. Dabei wurden sie von der Überwachungskamera gefilmt. Die Männer trugen Motorradhelme, ihre Gesichter sind daher nicht zu erkennen.

Das Auto, mit dem die Unbekannten die Eingangstür gerammt hatten, ließen sie am Tatort zurück. Die Front hatten sie vor dem Kühlergrill mit zwei Holzbalken als Rammbock verstärkt. Passanten, die zu dieser frühen Morgenstunde unterwegs waren, sprachen von einem explosionsartigen Knall, den sie hörten, als das Auto gegen das Schutzgitter und die Tür fuhr.

Das ebenfalls gestohlene Fluchtmotorrad mit dem Kennzeichen B-CS 73 ließen die Täter an der Fechnerstraße in Wilmersdorf stehen. Dort wurde es am Mittag gefunden. In einem Hauseingang legten die Täter die Helme, weiße Stoffhandschuhe und sogar ihre Schuhe ab und kleideten sich um.

Die Kriminalpolizei vermutet polnische Täter, weil das zurückgebliebene Auto mit einem so genannten Polenschlüssel aufgebrochen worden war. Allerdings werde der einst von polnischen Banden verwendete Schlüsselrohling inzwischen auch von deutschen Banden eingesetzt, sagte ein Kripobeamter.

Der Juniorchef des Hauses Sedlatzek, der 36-jährige Ronald Sedlatzek, war erst am 16. März Opfer eines Raubüberfalls geworden. Die Täter hatten ihn an der Marschnerstraße in Lichterfelde überwältigt, als er aus seinem Wagen steigen wollte. Die Täter fuhren mit dem Geschäftsmann Richtung Potsdam, raubten ihn unterwegs aus und warfen ihn schließlich an der Potsdamer Chaussee in Zehlendorf aus dem Wagen.

Zuvor hatten am 27. Februar zwei bewaffnete und maskierte Männer das Juweliergeschäft überfallen und wertvolle Schweizer Uhren für mehr als 100 000 Mark erbeutet. Auch damals hatten die Räuber sich nicht von der ausgelösten Alarmanlage stören lassen.

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