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Kalter Krieg: Neues Museum am Checkpoint Charly gefordert

Die Zeit ist reif - fast 20 Jahre nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation soll dem Kalten Krieg in Berlin ein Museum gewidmet werden. Prominente Politiker haben einen gemeinsamen Aufruf gestartet.

"Wir fordern die Bundesregierung und den Berliner Senat auf, dafür geeignete Räumlichkeiten am ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie zu sichern", heißt es in einem Aufruf, den Tschechiens Ex-Präsident Vaclav Havel, die früheren Außenminister Deutschlands und Polens, Hans-Dietrich Genscher und Wladyslaw Bartoszewski, der US-Diplomat John Kornblum, der einstige SPD-Chef Hans-Jochen Vogel und weitere bekannte Persönlichkeiten gestartet haben. Das Schreiben liegt der "Süddeutschen Zeitung" vor.

Die Welt habe sich zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges so stark verändert, "dass es schwer fällt, sich an seine Bedrohlichkeit wie an deren Überwindung zu erinnern", mahnen die Unterzeichner. Selbst für Berlin-Besucher sei es schwierig, "noch Spuren der vormals so prägenden Auseinandersetzung zu finden". Der frühere Übergang Checkpoint Charlie zwischen Ost- und Westberlin sei der richtige Ort für das Museum.

Am Mittwoch berät das Bundeskabinett über das von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) vorbereitete neue Gedenkstättenkonzept. Das Museum lasse sich "wunderbar ins Gedenkstättenkonzept integrieren", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Meckel. Der DDR-Außenminister des Wendejahres 1990 ist einer der Initiatoren des Aufrufs. Das
Gedenkstättenkonzept sehe die wichtige Erinnerung an die Mauer vor, lasse aber bisher die "internationale Dimension" vermissen. "Berlin war das Symbol der Teilung - nicht nur Deutschlands, sondern Europas und der Welt. Wenn man an diese Teilung Europas in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts erinnern will, wo soll man das machen, wenn nicht in Berlin?", betonte Meckel. (mfa/ddp)

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