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Berliner Geschäftsleute setzen auf ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft.

© dpa

Kaltes Berlin: Berlin-Touristen fehlt die Winterkleidung

Italiener oder Spanier sind bei Berliner Einzelhändlern derzeit besonders gern gesehen: Ihr Bedarf an Mützen und Schals ist groß. Auf das Weihnachtsshopping könnte sich die Kälte aber negativ auswirken, fürchten Geschäftsleute.

Mit großen Erwartungen sehen Berlins Einzelhändler diesem Wochenende entgegen, an dem alle Läden am Sonntag öffnen dürfen. Bisher lief das Weihnachtsgeschäft vielerorts besser als im Vorjahr. Die Eiseskälte hat jetzt unterschiedliche Folgen: Mancherorts ist der Umsatz gesunken, weil Kunden die Läden schwer erreichten, während zum Beispiel die Galeria Kaufhof am Alexanderplatz einen Ansturm auf Winterkleidung erlebte. Viele Italiener und Spanier seien offensichtlich ohne Winterkleidung angereist, beobachtete Kaufhof-Geschäftsführer Detlef Steffens. Der Bedarf an Mützen, Schals, Handschuhen, Jacken und Schuhen sei sprunghaft gestiegen. Steffens rechnet mit einem besseren Weihnachtsgeschäft als 2009. „Es läuft tendenziell besser“,heißt es auch bei C & A im Neuen Ku’damm-Eck.

Doch es gibt auch Klagen. Denn wegen der Probleme im öffentlichen Nahverkehr seien vor allem Kunden aus dem Umland den Berliner Läden ferngeblieben, berichtet der Handelsverband Berlin-Brandenburg. Kälte, Schnee und Eisglätte hätten die bis dahin guten Umsätze „abrupt einbrechen lassen“, sagt Vize-Hauptgeschäftsführer Günter Päts.

Anders als in den Vorjahren dürfen die Läden in der Stadt nicht mehr an allen vier Adventssonntagen öffnen – dies hatten die Kirchen mit ihrer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht durchgesetzt. Für den Verkauf freigegeben sind der morgige zweite Advent und der vierte Advent am 19. Dezember. Alle Center und Warenhäuser sowie die meisten Möbelhäuser und viele kleinere Läden nutzen die Gelegenheit.

Außerdem machen Supermarktketten wie Kaiser’s, Kaufland, Netto, Norma und Reichelt am Sonntag auf. Netto und Reichelt werben dabei mit Rabatten, was der Handelsverband auf den harten Wettbewerb zurückführt. Angesichts des Nikolaustages am Montag gehe es nicht zuletzt darum, wer „die meisten Schokoweihnachtsmänner“ verkaufe, sagt Vize-Hauptgeschäftsführer Päts. Auch in anderen Geschäften steigere der Nikolaustag die Umsätze. Insgesamt seien Spielwaren, Parfümerieartikel sowie CDs, DVDs, Spielekonsolen und Flachbildfernseher bisher die Renner im Weihnachtsgeschäft.

In Potsdam wird an drei Adventssonntagen verkauft, weil dort noch das alte Ladenöffnungsgesetz gilt. Deshalb waren tausende Berliner am ersten Advent zum Beispiel ins Potsdamer Stern-Center geströmt, während die Berliner Läden geschlossen bleiben mussten. Der Handelsverband sieht dies gelassen: Die geänderte Fassung mit strengeren Regeln für die Weihnachtszeit will der Landtag nach dem Jahreswechsel beschließen.

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