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Berlin: Kampfhunde: Neues aus Schilda (Kommentar)

Ist der Berliner Senat ein zahnloser Löwe? Die Sofortverordnung zum Schutz vor Kampfhunden, die nach den traurigen Vorfällen endlich ruckzuck in Kraft gesetzt wird, ist gut und schön.

Ist der Berliner Senat ein zahnloser Löwe? Die Sofortverordnung zum Schutz vor Kampfhunden, die nach den traurigen Vorfällen endlich ruckzuck in Kraft gesetzt wird, ist gut und schön. Zwölf Rassen werden aufgeführt, für deren Exemplare Maulkorb- und Leinenzwang ausnahmslos im gesamten Berliner Gebiet gilt. Darunter sind fünf als besonders gefährlich eingestufte Rassen, die unter dem Erlaubnisvorbehalt der besonderen Eignung von Herrn und Hund stehen. Doch Papier ist geduldig, und grau alle Theorie. Die beste Verordnung zur Gefahrenabwehr ist keine, wenn sie nicht schärfstens überwacht wird. Und da macht die Bürokratie Bocksprünge. Die Polizei verweist auf die Zuständigkeit der Ordnungsämter in den Bezirken; sie will netterweise nur für eine Übergangszeit die Augen mit aufhalten. Im Wahlkampf hörten wir die Beteuerung: mehr Grün auf die Straße! Richtig, auch das subjektive Sicherheitsbedürfnis der Bürger will befriedigt sein. Aber jetzt heißt es: Die Polizei hat bundesgesetzlich fixierte Aufgaben, basta. Die haben eben nichts mit Hunden zu tun. Wo leben wir eigentlich, dass so etwas ein Thema ist? Streifenpolizisten können uns mit Knöllchen für Falschparken bestrafen, aber keinem Kampfhundehalter, der Maulkorb- und Leinenzwang missachtet, von sich aus ein Bußgeld aufdrücken? Das verstehe, wer will. Wir nicht.

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