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Berlin: Kanaldampfer dümpeln auf der Spree

Um weitere Fällungen am Landwehrkanal zu verhindern, patrouillierten Mitglieder der Kreuzberger Baumschutzinitiative gestern verstärkt am Landwehrkanal. Rund 60 Leute seien ständig im Einsatz, sagte Organisator Arno Paulus.

Um weitere Fällungen am Landwehrkanal zu verhindern, patrouillierten Mitglieder der Kreuzberger Baumschutzinitiative gestern verstärkt am Landwehrkanal. Rund 60 Leute seien ständig im Einsatz, sagte Organisator Arno Paulus. Man habe auch beim SPD-Präsidium um Unterstützung gebeten und alle Bundestagsabgeordnete angeschrieben. Fälltrupps des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) rückten gestern nicht an.

Umweltschützer vom BUND kritisierten die Schifffahrtsbehörde, die „keine Alternativen zum Kahlschlag“ in Betracht ziehe. Offenbar habe die Behörde kein Interesse daran, die Öffentlichkeit und die Bezirksverwaltungen zu beteiligen. Seit der Wende sei der WSA der Zustand des Kanals bekannt, wider besseres Wissen sei ein verstärkter Schiffsverkehr zugelassen worden. Bäume und Reeder badeten nun die Fehler der WSA aus. Wie berichtet, ist der Kanal bis auf Weiteres stillgelegt. Jetzt dümpeln die Ausflugsdampfer an den Anlegestellen – wie unter der Hansabrücke – und warten darauf, wieder zur Brückentour auslaufen zu dürfen. Das WSA wollte zunächst 200 Bäume fällen, die wegen geplanter Sicherungsarbeiten am Ufer umsturzgefährdet seien. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung will die Fällung von höchstens 80 Bäumen zulassen und erwartet, dass die Sperrung des Kanals durch die WSA so schnell wie möglich aufgehoben wird. Das Schifffahrtsamt des Bundes gab gestern ausdrücklich keine Auskunft. „Heute wird keine Entscheidung getroffen, und es gibt auch keine Informationen“, hieß es.C. v. L.

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