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Berlin: "Kapelle der Versöhnung": Andacht und Besinnung auf dem früheren Mauerstreifen

Die "Kapelle der Versöhnung" auf dem ehemaligen Todesstreifen an der Bernauer Straße wird am 9. November eingeweiht.

Die "Kapelle der Versöhnung" auf dem ehemaligen Todesstreifen an der Bernauer Straße wird am 9. November eingeweiht. Der Neubau zwischen den Bezirken Wedding und Mitte entstand auf den Fundamenten der 1985 von der DDR-Führung gesprengten Versöhnungskirche. Mit der Kapelle ist das Ensemble zur Erinnerung an die Berliner Mauer, zu dem bereits eine Gedenkstätte und ein Dokumentationszentrum gehören, komplett.

Mit dem Sakralbau soll am historischen Ort an die fast 30jährige Teilung der Bernauer Straße erinnert werden, die auch die evangelische Versöhnungsgemeinde trennte, sagt die Vorsitzende des Vereins Berliner Mauer, Gabriele Camphausen. Ziel sei, die Vergangenheit lebendig zu machen. So wird der markierte Grundriss der alten Kirche, von der nur der Chorraum überbaut ist, sichtbar sein. Außerdem können die Besucher durch "Fenster" im Boden frei gelegte Teile der historischen Fundamente betrachten.

Auch die einzigartige Architektur knüpft nach Darstellung Camphausens bewusst an traditionelle Formen und Materialien an. Der ovale Lehmbau erhielt als Außenfassade ein Holzstabgitter. Sowohl die geretteten Glocken als auch der Altar der gesprengten Versöhnungskirche finden in der Kapelle ihren Platz. Der Bau wurde von jungen freiwilligen Helfern aus 14 europäischen Ländern unterstützt.

Das neue Gotteshaus, das über rund 100 Plätze verfügt, soll vor allem ein Ort der Besinnung und Andacht sein. Die Gemeinde, die ihre bisherigen Räume dem Dokumentationszentum überlassen hat, wird dort ihre Gottesdienste abhalten. Auch für Besucher soll die Kapelle geöffnet sein. Die Kosten von 1,9 Millionen Mark haben vor allem die Gemeinde und der Kirchenkreis aufgebracht. Ein Drittel der Summe kam durch Spenden zusammen.

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