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Berlin: Karstadt am Hermannplatz: Blinkende Herzen und 20.000 Luftballons - der Umbau ist abgeschlossen

Es ist geschafft: Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit präsentierte sich gestern Karstadt am Hermannplatz in neuer Schönheit, die dem Essener Konzern 200 Millionen Mark wert war - eine der höchsten Filial-Investitionen in der 119-jährigen Unternehmensgeschichte. Das Geld wurde in alle sechs Etagen investiert - unter anderen in die 3200 Quadratmeter große Lebensmittelabteilung, die 700 Quadratmeter große Buchabteilung, in eine Kinderbewahrstelle in der 1.

Es ist geschafft: Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit präsentierte sich gestern Karstadt am Hermannplatz in neuer Schönheit, die dem Essener Konzern 200 Millionen Mark wert war - eine der höchsten Filial-Investitionen in der 119-jährigen Unternehmensgeschichte. Das Geld wurde in alle sechs Etagen investiert - unter anderen in die 3200 Quadratmeter große Lebensmittelabteilung, die 700 Quadratmeter große Buchabteilung, in eine Kinderbewahrstelle in der 1. Etage und in den Event-Raum im 4. Obergeschoss. Diesen kann man auch außerhalb der Öffnungszeiten nutzen - gestern blieb bei einer Schlagerparade kein Platz leer.

Nicht nur die Kunden strahlten. Die Freude, dass die Mühsal der Bauarbeiten bei laufendem Betrieb beendet ist, ließ auch die Herzen der Karstadt-Leute höher schlagen: An der Brust vieler Mitarbeiter plinkerten rote Plastikherzen - allen voran beim 1. Geschäftsführer Reiner Schierholz. "Wir lassen Herzen höher schlagen" war der Slogan des Tages - nach der um 12 Uhr erhaltenen Startgenehmigung durch den Flugplatz Tempelhof regten 20 000 rote Luftballons auch auf der Straße Herzen an: Wer einen Ballon ergattert, kann was gewinnen.

Herzen schlagen lässt beruflich auch der Ärztliche Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin, Roland Hetzer. Bei Karstadt ließ er gestern gleichfalls so ein Herzchen an seiner Brust plinkern - aus Freude, er bekam ein Geschenk mit auf den Heimweg. Der Vorstand der Karstadt Warenhaus AG, Karl-Heinz Schmidt, überreichte dem Herz-Professor einen 20 000-Mark-Spendenscheck. Hetzer offenbarte sich als guter Karstadt-Kenner, er nahm die U-Bahn zum Warenhaus. Diese Verkehrsanbindung war 1928 zur Eröffnung des damals modernsten Kaufhauses am Hermannplatz die Sensation. Auch heute noch - immerhin 30 Prozent der Kundschaft kommt mit U-Bahn.

Wer seit gestern kommt, erkennt das Haus kaum wieder. Lichtdurchflutet und großzügig werden die Sortimente auf allen Etagen themenorientiert angeboten. Die Verkaufsfläche wurde von 21 000 auf 31 500 Quadratmeter erweitert, die Zahl der Mitarbeiter wuchs um 150 auf 750 Beschäftigte, 50 zusätzliche Auszubildende wurden eingestellt. Bei Karstadt sollen sie lernen, Kunden fair, gerecht und ordentlich zu behandeln - Bedienung und Beratung sei "kriegsentscheidend" in der deutschen Servicewüste, gab gestern Karstadt-Vorstand Karl-Heinz Schmidt seiner Überzeugung Ausdruck, "am Hermannplatz an alte Zeiten im wohlverstandenen Sinne anknüpfen zu können". Die Investition an der Grenze von Kreuzberg zu Neukölln sei ein Bekenntnis zum Standort Berlin, in dem der Konzern an 14 Standorten mit 8500 Beschäftigten einer der größten privaten Arbeitgeber ist.

Wer das Neue bei Karstadt am Hermannplatz entdecken möchte - hat auch an diesem Sonntag dazu Gelegenheit. Im Event-Raum kann man dem Flughafen-Orchester zuhören, und wer Glück hat, trifft auf Charlie Chaplin, einen von zehn Comedy-Akteuren, die gestern für Stimmung sorgten. Der Star aber war unbestritten das Haus selbst - das strahlend neue und das legendäre alte von 1928, dessen ausgestelltes Modell bei Älteren Erinnerungen weckte. "Der Dachgarten war immer krachend voll", sagte einer, "wer hier einkaufte, ging oben Kaffee trinken." Das kann man jetzt wieder.

hema

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