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Im Einsatz. Die Rettungskräfte versorgen die Opfer vom Breitscheidplatz, in der Charité laufen die Fäden zusammen.

© Cay Dobberke

Update

Katastrophe am Breitscheidplatz: Das geschieht heute in Berlin

Gedenkgottesdienste, ein Kondolenzbuch, umgeleitete BVG-Busse: Wie Berlin mit der Situation nach der Katastrophe umgeht. Ein Überblick.

Es ist der Tag nach dem Anschlag von Berlin. Die Verletzten werden vor allem in der Charité versorgt. Zum Schutz der Klinik in Mitte wurden Polizisten beordert. Das Bundeswehrkrankenhaus bestellte in der Nacht zum Dienstag alle Einsatzkräfte ins Haus. Damit ist deutlich, dass der Ernstfall für die Bundesbehörden eingetreten ist. Seit 10 Uhr lässt sich der Senat von Staatsanwaltschaft und anderen Sicherheitsbehörden die Lage erklären. Um 13 Uhr wollen der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, mit dem Innensenator, der Staatsanwaltschaft, der Polizei und der Feuerwehr die Presse infomieren. Für 14.30 ist eine Pressekonferenz mit Generalbundesanwalt Peter Frank und BKA-Chef Holger Münch in Berlin angesetzt.

So rollt die BVG am Dienstag

Am Dienstag wird der Berufsverkehr in der City West ausgebremst: Die Budapester Straße und auch der Kurfürstendamm sind gesperrt. Damit werden viele Buslinien der BVG - der Bahnhof Zoo ist der zweitgrößte Busknoten im Netz - ausfallen; manche Linien werden verkürzt fahren. Fahrgäste werden gebeten, andere Routen zu nehmen und mehr Zeit einzuplanen.

Die BVG teilte am Morgen mit, dass die Buslinien 100/200 umgeleitet und verkürzt fahren. Tagsüber fuhren sie am Dienstag nicht zwischen Zoo und Potsdamer Platz (200) bzw. zwischen Zoo und Lützowplatz (100).

Der M46 wird zwischen U-Bahnhof Wittenbergplatz und S+U Zoolog. Garten über Nürnberger Str., Lietzenburger Str. und Joachimsthaler Str. umgeleitet.

Die Buslinien M19/M29 werden zwischen An der Urania und U Kurfürstenstraße über Lietzenburger Straße und Joachimsthaler Straße umgeleitet.

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Die U-Bahnlinien würden hingegen weiter im üblichen Takt betrieben, sagte Sprecherin Petra Reetz. Auf der BVG-Internetseite würden die Informationen zum Netz ständig aktualisiert. „Es gilt weiterhin die Sicherheitsstufe Gelb“, sagte Reetz. Diese zweithöchste Stufe wurde von den Sicherheitsbehörden nach den Anschlägen von Paris im November 2015 ausgegeben. „Wir haben noch keine Aufforderung bekommen, das zu ändern.“ In den Bahnhöfen und Zügen seien „ständig 200 Sicherheitsleute“ unterwegs, sagte Reetz. Sie würden in Absprache mit der Polizei eingesetzt.

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Ein Sprecher der S-Bahn sagte am Abend, derzeit seien keine Einschränkungen für den Nahverkehr am Dienstag geplant. Der Verkehr sollte also, so der Plan am späten Montagabend, nach Fahrplan rollen. Der Sprecher sagte, man beobachte die Lage, sei aber in Situationen wie diesen auf Anweisungen und Einschätzungen der Sicherheitsbehörden angewiesen.

Gedenkgottesdienste und ein Kondolenzbuch

Innensenator Geisel hat für die Behörden in der ganzen Stadt Trauerbeflaggung angeordnet. Ab 11.30 Uhr liegt ein Kondolenzbuch in der Gedächtniskirche aus. Das Mittagsgebet findet um 13.00 Uhr, der Trauer- und Fürbittgottesdienst um 18.00 Uhr statt.

Das Erzbistum Berlin teilte mit, dass Erzbischof Heiner Koch um 12 Uhr zum Gebet in die Sankt-Hedwigs-Kathedrale einlädt.

Wie die Politik reagiert

Seit 10 Uhr ist der Senat zusammengekommen, gegen 13 Uhr beginnt dann die Senatspressekonferenz, an der Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Innensenator Andreas Geisel und Polizeipräsident Klaus Kandt teilnehmen sollen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière und seine Kollegen aus den Ländern wollen sich am Dienstagvormittag in einer Telefonschaltkonferenz über die Sicherheitslage beraten.

Weihnachtsmärkte reagieren unterschiedlich

Die Betreiber der Weihnachtsmärkte gehen unterschiedlich mit der Situation um. Tommy Erbe, Veranstalter des Weihnachtsmarkts vor dem Schloss Charlottenburg, ist erschüttert. „Wir haben gemeinschaftlich besprochen, dass wir am Dienstag aus Pietätsgründen auf jeden Fall geschlossen haben werden. Wir haben alle Reservierungen abgesagt und eine Notbesetzung organisiert. Auch unsere interne Weihnachtsfeier haben wir abgesagt.“ Am Dienstag seien auf jeden Fall Security und Mitarbeiter des Weihnachtsmarkts am Ort. Am Montag habe der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg auf Anraten der Polizei eine Stunde früher geschlossen als normalerweise, sagt Erbe. Wolf-Dietrich Kniep, Betreiber des Weihnachtsmarkts am Gendarmenmarkt, ging Montagabend davon aus, dass sein Markt am Dienstag geöffnet sein wird. „Wir werden nun gemeinsam mit der Polizei darüber beraten, wie wir weiter fortfahren und welche konkreten Maßnahmen wir ergreifen. Wir gehen momentan davon aus, dass wir den Betrieb weiter fortführen.“

Der Betreiber der „Berliner Weihnachtszeit“ am Roten Rathaus war sich am Montagabend noch unsicher: „Wir haben am Montag auf Anraten der Polizei früher geschlossen als normalerweise. Wie es morgen weitergeht, wissen wir noch nicht. Wir öffnen erst um 12 Uhr, andere öffnen ja schon früher, da können wir dann nur noch nachziehen.“

Bislang keine Auswirkungen auf Flughäfen

Bei der Bundespolizei hieß es, die Streifen auf den Berliner Bahnhöfen seien jetzt mit Maschinenpistolen und Schutzwesten ausgerüstet. Zur Frage, ob und wie viele zusätzliche Beamte im Einsatz sind, wollte sich ein Sprecher nicht äußern. Derzeit gebe es keine Pläne, den Nahverkehr am Dienstag einzuschränken. Das hänge aber vom Verlauf der Nacht und den Ermittlungsergebnissen der Berliner Polizei ab. Auf den Flugbetrieb gebe es derzeit keine Auswirkungen, erklärte ein Sprecher der Flughafen-Gesellschaft.

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