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Berlin: Kaufhaus an der Schloßstraße soll an die 20er Jahre anknüpfen

Richtfest konnten gestern die Bauherrn des neuen, 120 Millionen Mark teuren Kaufhauses an der Schloßstraße feiern. Mit transparenter Glasarchitektur soll das neue Kaufhaus nahe der Tiburtiusbrücke Kunden anlocken und die Einkaufsmeile aufwerten.

Richtfest konnten gestern die Bauherrn des neuen, 120 Millionen Mark teuren Kaufhauses an der Schloßstraße feiern. Mit transparenter Glasarchitektur soll das neue Kaufhaus nahe der Tiburtiusbrücke Kunden anlocken und die Einkaufsmeile aufwerten. Im Oktober wird das neue Hausöffnen.

Viel Zeit hat sich die private Investorengruppe für den Bau nicht gelassen. Im Mai 1999 wurde der Grundstein für das Kaufhaus an der Schloßstraße 109 / 110 gelegt, ein knappes Jahr später konnten sie den Richtkranz hochziehen. Bis zum Oktober soll ein sechs Stockwerke hoher gläserner Baukörper mit gerundeter Ecke und einem Turmaufbau entstehen. "Der Entwurf knüpft an die große Glasarchitektur der 20er Jahre an", sagt Architekt Wolf-Rüdiger Borchardt. Die transparente Glasfassade stellt laut Borchardt nicht nur eine Abkehr zur zumeist geschlossenen Kaufhausarchitektur dar, sondern soll auch einen Kontrast zum grauen Beton der Tiburtiusbrücke bilden. Das Blockgebäude wird außerdem einen offenen Innenhof mit begrünten Terrassen umfassen.

Als Mieter sind ein Fitnesscenter für Frauen vorgesehen, ein großer Elektronikanbieter, der allein drei Etagen in Anspruch nehmen wird, sowie die Buchhandlung Hugendubel. Im Untergeschoss des Hauses werden verschiedene Anbieter Lebensmittel verkaufen. Insgesamt wird die Verkaufsfläche 18 000 Quadratmeter einnehmen. "80 Prozent sind bereits vermietet", sagt Architekt Borchardt, der vor rund 20 Jahren unter anderem den U-Bahnhof Wittenbergplatz saniert hatte. Damit der Kunde seine Ware direkt in den Kofferraum wuchten kann, werden in zwei der drei Tiefgeschosse rund 200 Parkpätze und in einem direkt von der Tiburtiusbrücke erreichbaren Parkhaus weitere 400 Stellplätze angeboten. Damit auch Fußgänger das neue Kaufhaus bequem erreichen können, wird extra der Bürgersteig auf Kosten des Standstreifens vor dem Gebäude verbreitert. Außerdem wird die düstere Ecke rund um die Tiburtiusbrücke mit ein paar neuen Laternen aufgehellt.

Das "gläserne" Kaufhaus ist nur eines von mehreren Einzelhandelsprojekten, mit dem die Schloßstraße gegen die Konkurrenz der Einkaufscenter aufrüstet. So wird Hertie am Walther-Schreiber-Platz für einen Kaufhaus-Neubau abgerissen. Saniert werden soll auch das in die Jahre gekommene Forum Steglitz, dass kürzlich den Besitzer gewechselt hat.

Um die Gegend am Kreisel zu beleben, befindet sich der Bezirk in Verkaufsverhandlungen für das Grundstück hinter dem alten Rathaus Steglitz. Dort sollen die sogenannten Rathauspassagen mit bis zu 30 000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche für den gehobenen Bedarf entstehen. Acht Investoren haben für die Bebauung Pläne ausgearbeitet; wer den Zuschlag erhält wird das Bezirksamt voraussichtlich noch in diesem Monat entscheiden.

wik

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