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Berlin: Kaviarlöffel inklusive

Was man für ein luxuriöses Picknick braucht: 39 500 Euro

Die meisten Berliner werden sich das Weihnachtsgeschenk verkneifen müssen, das gestern im KaDeWe präsentiert wurde: ein Picknick-Koffer für schlappe 39 500 Euro. Das Haus am Wittenbergplatz macht damit seinem neuen Ruf als Luxustempel alle Ehre. Das im Auftrag des Champagnerhauses Krug in 700 Arbeitsstunden handgefertigte 95 Zentimeter hohe, 60 Zentimeter breite und 38 Zentimeter tiefe „Köfferchen“ gibt es weltweit nur 30 Mal. In Deutschland hat nur das KaDeWe die Ehre, seiner Kundschaft zu Weihnachten dieses extravagante Angebot zu machen – mit einem Exemplar. Das kann sich jeder bis zum 19. Januar in der Feinschmeckeretage anschauen, wie lange es dort noch unverkauft ist, muss hier offen bleiben.

Aymeric de Gironde vom Champagnerhaus Krug, dessen seit 1843 produzierte prickelnde Erzeugnisse zweifellos süchtig machen können, freute sich gestern auf Englisch fast jungenhaft euphorisch, in Berlin zum Champagner den „Trunk“ präsentieren zu können. So heißt der mit dunkelbraunem Kalbsfell bezogene Picknick-Koffer der besonderen Art, der gestern auch besonders vorgestellt wurde: Unter Trommelwirbel lüftete ein junger Mann pantomimisch das luxuriöse Geheimnis des innen aus rotem Kalbsleder gestalteten Objekts für Champagnergelage im Freien.

Aus der Koffertür wurde da in Nullkommanichts ein Picknick-Tisch – der muss natürlich nicht auf blankem Waldboden stehen, sondern auf einer Decke aus Wolle und Kaschmir. Die Picknickgäste selbst sitzen ameisensicher auf vier Lederstühlen. Auch sonst mangelt es an nichts – auf „88 essentielle Open Air Dining-Utensilien“ kann der glückliche Besitzer eines Krug Trunks zurückgreifen. Vom Champagnerkühler über Tulpen- und mundgeblasene Wassergläser bis zur Trüffelreibe und Kaviarlöffeln aus Perlmutt wurde an alles gedacht, was ein echter Krug-Connaisseur für sein Happening brauchen könnte. Nur eines gibt es beim Kauf nicht dazu – den Träger oder Butler für den 40 Kilo schweren Koffer. Aber wer 39 500 Euro dafür übrig hat, besitzt eventuell beides.

Heidemarie Mazuhn

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